MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Ekströms Rücktritt: Jede Geschichte hat ein Ende

Von Andreas Reiners
Mattias Ekström

Mattias Ekström

Mit seinen 39 Jahren hat Mattias Ekström die Frage nach dem Karriereende in der DTM schon oft gehört. Im Grunde jedes Jahr. Diesmal ist die Frage nach einem Rücktritt aber drängender.

Das liegt nicht einmal daran, dass der Schwede im kommenden Jahr 40 wird. Sondern daran, dass er am Wochenende in Hockenheim Meister werden kann. Auf dem Höhepunkt abtreten – Ekström wäre nicht der erste Sportler, der das bestmögliche Szenario nutzt, um Schluss zu machen.

«Ich werde oft darauf angesprochen und irgendwann hat jede Geschichte ein Ende. Die Überlegungen habe ich ja nicht erst seit diesem Jahr, sondern schon länger. Den richtigen Zeitpunkt für einen guten Schluss zu finden, ist eine Kunst», sagte Ekström.

Der Audi-Routinier, Meister 2004 und 2007, denkt momentan allerdings nur bis Sonntag. «Danach werde ich genug Zeit haben, mir etwas zu überlegen. Vielleicht ergibt sich etwas Kurzfristiges. Ich bin relativ spontan unterwegs, was die Zukunft angeht», sagte er.

Etwas Kurzfristiges wäre zum Beispiel ein Titelgewinn am Samstag, dann hätte er auf den Tag genau zehn Jahre nach seinem zweiten Triumph 2007 seinen dritten Titel geholt.

Kitschiger könnte man es kaum inszenieren. Ekström: «Ich habe es ja lange genug versucht. Es braucht sehr, sehr viel, um Meister zu werden. Glück zum Beispiel und man muss schnell sein. Wenn ich das nach zehn Jahren Pause schaffen würde, wäre das was Besonderes.»

Aber: Er hat auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er durchaus noch einen Traum in der DTM hat, die zwar eine ungewisse Zukunft über 2018 hinaus hat, aber möglicherweise mit dem Class-One-Reglement neue Hersteller findet. Ekström würde gerne ab 2019 die neuen Boliden fahren, mit weniger Aero, dafür mehr Leistung. Wenn die neuen Autos zumindest ansatzweise so kommen, wie er es sich in seinen Träumen ausgemalt hat, würde es ihm ohne Frage weh tun, genau dann vor dem TV zu sitzen, wenn die Konkurrenz damit rumfährt.

Doch grau ist alle Theorie – Ekström muss ja erstmal Meister werden. 21 Punkte Vorsprung hat er auf seinen ersten Verfolger, seinen Audi-Markenkollegen René Rast. «21 Punkte hören sich nach viel an, aber ich weiß, wie schnell das verschwinden kann. Wenn du ein Rennen hast, wo es nicht läuft, ist der Vorsprung weg und der Kampf ist wieder offen», weiß Ekström.

Bei dem Kampf stellt sich auch die Frage, inwieweit Ekström unterstützt wird. Klar: Er ist der Führende in der Gesamtwertung, aber seine ersten drei Verfolger kommen in Rast, Jamie Green und Mike Rockenfeller alle aus dem Hause Audi. Geleitschutz oder eigener Angriff ist da die Frage. «Keine Ahnung, da muss man Dieter Gass (Audi-Motorsportchef, Anm.d.Red.) fragen, welche Pläne er austeilt. Mein Stand heute ist: Ich fahre so schnell, wie ich kann.»

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