DTM-Testfahrten: Mercedes mit der besten Ausbeute
Mercedes legte die meisten Kilometer zurück
Im Verlauf der vier Testtage in Hockenheim legten die sechs Mercedes-AMG Motorsport DTM-Fahrer 1.606 Runden respektive 7.346 km auf dem 4,574 km langen Hockenheimring zurück - die meisten aller drei Hersteller.
«Ich bin nach meinen beiden Testtagen zufrieden», bilanzierte Team-Captain Gary Paffett, der am zweiten Testtag die Bestzeit markierte. «Das Wetter war schön und wir konnten viel im Trockenen fahren. Die Autos funktionierten gut, wir haben viele Dinge getestet und Kilometer abgespult. Damit bin ich zufrieden. Es ist nahezu unmöglich, die Pace einzuschätzen. Bei den Tests ist das nicht von Bedeutung, aber es ist natürlich schön, den eigenen Namen an der Spitze der Zeitenliste zu sehen. Das war gut, bedeutet im Moment aber sehr wenig. Wichtig ist, dass wir Veränderungen am Auto vorgenommen, eine bessere Balance gefunden und Fortschritte auf Short und Long Runs gemacht haben. Ich denke, dass wir das Auto gut verstehen und gut vorbereitet in das erste Rennen in Hockenheim gehen.»
Besonders wichtig war der Test für Daniel Juncadella. Der Spanier hatte sich gut eine Woche vor dem Abschlusstest in Hockenheim bei einem Fahrradunfall das Schlüsselbein angebrochen und kehrte in Hockenheim ins Cockpit zurück. «Es war großartig, in dieser Woche wieder im Auto zu sitzen», sagte Juncadella, der an seinem Comeback-Tag auf Anhieb 121 Runden zurücklegte. «Alles in allem lief es sehr positiv. Ich habe mein Programm absolviert und bin ohne Schmerzen viele Runden gefahren. Es ist klasse, dass ich nur zehn Tage nach meiner Verletzung schon wieder so fit bin. Das ist die wichtigste Nachricht dieser Testfahrten für mich. Jetzt kann ich das erste Rennwochenende kaum noch erwarten.»
Ähnlich ergeht es dem DTM-Champion von 2015, der am ersten Testtag der Woche zum ersten Mal seit seinem Meisterjahr in einem DTM-Auto Platz nahm. «Es hat mich gefreut, wieder im Auto zu sitzen», sagte Wehrlein. «Nach der langen Winterpause wurde es endlich mal wieder Zeit. Die Umgewöhnung von der Formel 1 auf die DTM funktionierte recht schnell. Man kann die Rundenzeiten bei den Wintertests immer nur schwer einschätzen, aber mein Gefühl war auf jeden Fall positiv. Wir haben viel dazu gelernt und es waren alles in allem zweieinhalb gute Tage für mich. Hockenheim kann definitiv kommen.»
Nach der langen Winterpause freute sich auch Edoardo Mortara darüber, endlich wieder in seinem Mercedes-AMG C 63 DTM auf die Strecke fahren zu dürfen. «Ich bin an meinen Testtagen viele Kilometer gefahren und konnte dabei viel Testarbeit erledigen», sagte er. «Ich bin zu Beginn der Woche gefahren, entsprechend haben wir viel am Setup des Autos gearbeitet. Danach haben wir aber auch mit Blick auf das Qualifying und das Rennen getestet. Jetzt hoffe ich, dass wir zum Saisonstart konkurrenzfähig sein werden.»
Auch Paul Di Resta fand Gefallen an seinen ersten Runden im neuen Jahr. «Ich bekam ein Gefühl dafür, wie das neue Auto funktioniert», sagte Di Resta. «Wir haben die meisten unserer Punkte abgearbeitet und der Großteil unseres Testprogramm drehte sich darum, die Zeit bis zum ersten Rennen bestmöglich zu nutzen. Vielen Dank an das Team, das vier lange Tage hinter sich hat. Jetzt freue ich mich wieder auf Rennaction. Einfach Gas geben, aggressiv fahren und dieses Auto auf der Rennstrecke bewegen.»
Genau das lieben Rennfahrer wie Paul oder Lucas Auer an ihrem Beruf. «Die beiden Testtage waren sehr produktiv», fügte Lucas an. «Wir haben viele Teile getestet und ich bin wieder richtig gut in Schwung gekommen. Nach den Testfahrten wissen wir, in welche Richtung es geht und jetzt bin ich gespannt darauf, wie das Kräfteverhältnis beim ersten Rennen in Hockenheim aussehen wird.»
Die große Frage nach dem Kräfteverhältnis lässt sich nach den Wintertestfahrten natürlich noch nicht vollständig beantworten. «Hinter uns liegt eine anstrengende, aber erfolgreiche letzte Testwoche vor dem Saisonstart an gleicher Stelle hier in Hockenheim», fasste Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz zusammen. «Wir sind an den vier Testtagen in dieser Woche 1.606 Runden respektive 7.346 km gefahren - das ist eine gute Ausbeute und besonders wichtig, da jeder Kilometer aufgrund der geringen Anzahl an Testtagen in diesem Jahr enorm wertvoll für uns ist. Das gesamte Team hat sehr engagierte und gute Arbeit abgeliefert und es war schön, nach der langen Winterpause wieder alle unsere Fahrer in Aktion zu erleben. Wie gut wir unsere Hausaufgaben gemacht haben, werden wir beim Saisonauftakt Anfang Mai erfahren.»
Das Mercedes-Team kehrt nun in die Fabrik nach Affalterbach zurück, um sich dort auf den Saisonstart vom 4.-6. Mai auf dem Hockenheimring vorzubereiten. Jetzt gilt es, die gesammelten Daten der Wintertestfahrten auszuwerten und den letzten Feinschliff an den Autos für die anstehende Saison vorzunehmen. Für die Fahrer und Teammitglieder geht es in den kommenden Wochen ebenfalls in die letzte Phase der körperlichen Vorbereitung. So stehen weiterhin Fitnesstraining und Boxenstoppübungen auf dem Programm. Das Ergebnis der harten Saisonvorbereitung zeigt sich dann am 5. Mai, wenn Mercedes-AMG Motorsport beim ersten Saisonlauf in seine Jubiläumssaison startet.