Paffett schießt gegen Spengler: «Ein Vertrauensbruch»
Gary Paffett (li.) und Bruno Spengler
Man weiß in der DTM meistens, welcher Fahrer mit wem auf der Strecke kann. Und wer mit wem nicht. Meistens zumindest.
Interessant war zum Beispiel immer das Duell zwischen Gary Paffett und Martin Tomczyk. Da war fast immer klar, dass es knallt. Und dann war auch klar, wer die Schuld hatte. Im Grunde immer der andere.
Pascal Wehrlein und Timo Scheider konnten sich nicht ausstehen, ehe das aber perfektioniert und zelebriert werden konnte, war Wehrlein schon in die Formel 1 aufgestiegen. Sie sehen sich 2018 wieder, Wehrlein ist Rückkehrer, Scheider Experte. Beide haben ihren Zwist aber auch beigelegt.
Edoardo Mortara und Timo Glock kommen sich immer mal wieder ins Gehege, inklusive Stinkefinger. Oder seit 2017 auch Glock und Nico Müller. Wer auch immer mit wem aneinandergerät: Meistens hat sich der Streit oder die Unstimmigkeit auch schnell wieder erledigt. Manchmal bleibt aber auch etwas hängen. Wie bei Paffett zum Beispiel.
Das Ganze liegt schon länger zurück: Der Brite hatte 2012 ein großes Problem mit Bruno Spengler. Der Kanadier hatte den Lockrufen von BMW nicht widerstehen können und war nach sieben Jahren bei Mercedes zur Comeback-Saison von BMW 2012 nach München gewechselt.
Paffett nimmt Spengler den Wechsel mächtig übel. Der Brite berichtet im kicker vor allem darüber, dass die Stimmung in der Mannschaft damals ziemlich hinüber war.
«Wenn man über viele Jahre Markenkollege war, muss man noch lange nicht befreundet sein. Die Beziehung zwischen Bruno und allen Teammitgliedern war am Ende wirklich nicht mehr großartig», sagte Paffett.
Auch das Verhalten gegenüber Mercedes kritisierte Paffett. «Wie er Mercedes beim Weggang behandelt hat, war nicht gut. Überhaupt: Mercedes zu verlassen nach so einer langen Zeit, war ein Vertrauensbruch. Aber er hat’s gemacht und so einen Titel gewonnen», wetterte Paffett.
Wie es das Schicksal wollte, war Paffett 2012 der große Titelkonkurrent und verlor die Meisterschaft nach einem packenden Finale hauchdünn gegen den Kanadier. Ein Stachel, der tief sitzt: «Es gibt vermutlich niemanden, den ich lieber geschlagen hätte als Bruno. In dem Jahr war er wirklich die letzte Person, gegen die ich verlieren wollte.»