Glock feiert episches Duell: «Geilstes Rennen ever»
Timo Glock
Immer wieder kämpften die beiden Routiniers Rad an Rad hart, viele Male wechselte die Führung. Glock behielt die Oberhand und feierte nach 36 Runden den fünften Sieg seiner DTM-Karriere und der 78. Sieg für BMW. Im Qualifying hatte sich der 36-Jährige seine fünfte DTM-Poleposition gesichert.
Joel Eriksson sammelte an seinem ersten DTM-Rennwochenende als Dritter im Zeittraining den ersten Punkt und wurde nach einem starken Rennen Vierter. Bruno Spengler zeigte vom letzten Startplatz eine starke Aufholjagd und kam auf Position acht ins Ziel. Augusto Farfus wurde Zehnter vor Marco Wittmann. Philipp Eng beendete sein zweites DTM-Rennen auf dem 14. Platz.
Reaktionen auf das Sonntagsrennen in Hockenheim:
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): Das war perfekte Werbung für den Motorsport und für die DTM. Es hat mich zwischenzeitlich einiges an Nerven gekostet, aber es war ein großartiges Rennen. Wir haben harte, aber faire Zweikämpfe von großen Sportlern gesehen – so muss Motorsport sein. Timo hat stahlharte Nerven gezeigt, sich immer wieder durchgesetzt und das Ding nach Hause gefahren. Herzlichen Glückwunsch zu dieser außergewöhnlichen Leistung. Und Platz vier von unserem Rookie Joel Eriksson war ebenfalls eine großartige Leistung. Dazu ein großes Lob an Bruno Spengler, der von ganz hinten eine tolle Aufholjagd auf Rang acht gezeigt hat. Mit insgesamt vier BMW M4 DTM in den Top-10 haben wir ein Top-Ergebnis geholt. Das gesamte Wochenende ist für uns gut gelaufen. Wir führen mit Timo Glock die Fahrerwertung an. Das motiviert uns natürlich für den weiteren Saisonverlauf.
Stefan Reinhold (Teamchef BMW Team RMG):Einfach nur Wahnsinn. Unfassbar. Was Timo heute auf der Strecke gezeigt hat, das ist unglaublich. Ich freue mich sehr für alle Jungs im Team, denn wir haben über den Winter alle extrem hart gearbeitet. Man hat aber an Marco und Augusto gesehen, dass bei uns noch nicht alle Kleinigkeiten perfekt stimmen. Das DTM-Feld liegt so eng zusammen, dass man ganz schnell nur noch um Platz zehn kämpfen kann.
Marco Wittmann (#11 BMW Driving Experience M4 DTM, BMW Team RMG – Qualifying-Ergebnis: 8. Platz, Rennergebnis: 11. Platz, Punkte: 2):Sowohl gestern als auch heute ging es für uns eher nach hinten als nach vorn. Wir müssen uns intensiv die Daten anschauen, um herauszufinden, woran es gelegen hat. Im Qualifying waren wir an sich ziemlich gut unterwegs. Das konnten wir im Rennen aber nicht nutzen. Es ist natürlich enttäuschend, mit nur zwei Punkten aus dem ersten Qualifying heimzufahren. Aber die Saison ist noch lang. Herzlichen Glückwunsch natürlich auch an Timo und an das gesamte BMW Team RMG zu diesem tollen Ergebnis.
Augusto Farfus (#15 Shell BMW M4 DTM, BMW Team RMG – Qualifying-Ergebnis: 13. Platz, Rennergebnis: 10. Platz, Punkte: 1): Immerhin konnten wir heute noch einen Punkt holen. Nach der ersten Runde ist es uns gelungen, uns zurück zu kämpfen. Wir haben alles gegeben. Die Basis ist gut, jetzt müssen wir noch an den Feinheiten arbeiten. Aber die nächsten Rennen sollten wir optimistisch angehen können. Jetzt fahren wir nach Hause und beginnen mit der Vorbereitung auf das zweite Rennwochenende. Glückwunsch natürlich an Timo zum Sieg.
Timo Glock (#16 DEUTSCHE POST BMW M4 DTM, BMW Team RMR – Qualifying-Ergebnis: 1. Platz, Rennergebnis: 1. Platz, Punkte: 44): Das war das geilste Rennen meines Lebens. Mir fehlen immer noch die Worte. Ich habe zwar das Rennen gewonnen, doch der wahre Sieger ist heute die DTM. Das war unfassbarer Motorsport – genau das, was wir den Fans bieten wollen. Das Duell mit Gary hat mich an einen Kampf zwischen zwei Boxern im Ring erinnert. Wir haben uns nichts geschenkt und wollten beide bis zum Ende den Sieg. Es war ein harter, aber sehr fairer Kampf. Für uns war es mit dem Podestplatz am Samstag sowie der Poleposition und dem Sieg heute ein fantastisches Auftakt-Wochenende.
Bart Mampaey (Teamchef BMW Team RBM): Heute haben wir einen Motorsport-Klassiker gesehen. Es war ein großartiges Rennen und ein toller Zweikampf zwischen Timo Glock und Gary Paffett. Bei Joel hatten wir eine gute Strategie, und im Vergleich zu gestern konnten wir uns deutlich verbessern. Als Rookie schon so nah ans Podium zu kommen, ist eine tolle Leistung. Da es an der Spitze so spannend zuging, ist vielen gar nicht aufgefallen, was für ein unglaubliches Rennen Bruno gefahren ist. Aufgrund der Strafe von ganz hinten zu starten und dann bis auf Platz acht vorzufahren, ist großartig. Das Team hat bei ihm außerdem den schnellsten Boxenstopp des Rennens gezeigt. Philipp konnte vom hinteren Feld aus nicht mehr nach vorn fahren, hat aber auch eine Menge gelernt. Jetzt werden wir unsere Lehren aus diesem Wochenende ziehen und top-vorbereitet zum Lausitzring gehen.
Philipp Eng (#25 SAMSUNG BMW M4 DTM, BMW Team RMR – Qualifying-Ergebnis: 18. Platz, Rennergebnis: 14. Platz, Punkte: -): Ich freue mich sehr für Timo und BMW. Mein Rennen war an sich ganz gut, ganz sicher ein weiterer Schritt nach vorn. Die Renn-Pace war wie schon gestern okay, auch der Start hat dieses Mal gut geklappt. Nach einer guten ersten Runde hing ich im Verkehr fest. Das ist leider so, wenn man relativ weit hinten startet.
Bruno Spengler (#7 BMW Bank M4 DTM, BMW Team RBM – Qualifying-Ergebnis: 14. Platz, Rennergebnis: 8. Platz, Punkte: 12): Ich bin nach meiner Strafe wegen Blockierens im Qualifying von ganz hinten bis auf Rang acht nach vorne gefahren. Das Auto war sehr gut über die Distanz. Es hat richtig Spaß gemacht. Das Team hat einen super Job gemacht, unsere Strategie war gut und auch beim Boxenstopp waren die Jungs richtig schnell. Die Strafe nach dem Qualifying hat uns einige Punkte gekostet. Aber jetzt konzentrieren wir uns voll und ganz auf den Lausitzring.
Joel Eriksson (#47 BMW M4 DTM, BMW Team RBM – Qualifying-Ergebnis: 3. Platz, Rennergebnis: 4. Platz, Punkte: 13): Ich denke, ich kann mit meinem ersten DTM-Wochenende zufrieden sein. Heute war der erste Stint nicht so einfach, danach wurde es aber umso besser. Ich kam mit den Reifen sehr gut zurecht und hatte ein paar tolle Zweikämpfe. Gegen Gary war es nicht ganz so einfach, aber Platz vier ist am Ende in Ordnung.