Formel 1: Abschied in der Unterhose

Weitere Gaststarter: Schwierig für BMW und Mercedes

Von Andreas Reiners
Mattias Ekström

Mattias Ekström

Mattias Ekström absolvierte in Hockenheim sein Abschiedswochenende. Der Schwede plädiert für mehr Gaststarter. Für BMW und Mercedes ist das allerdings nicht ganz so einfach.

Für Mattias Ekström ist es gar keine Frage: Die DTM braucht mehr Gaststarter. Er feierte in Hockenheim seinen offiziellen Abschied, dafür wurde das Reglement an unzähligen Stellen angepasst. Im Rallycross sind Gaststarter beziehungsweise Wildcard-Fahrer Tradition.

Ekström sagt deshalb: Auch die DTM braucht mehr Wildcard-Fahrer. «Ich fände es besser, wenn jeder Hersteller das Testauto, das er hat, für Wildcard-Fahrer verwendet. Egal ob du vorne mitfährst oder hinten herumgurkst: Nur demjenigen ein Erlebnis zu geben, würde der Welt guttun und dem Sport helfen», sagte Ekström.

Er weiß aber: «Derjenige, der bezahlt, der schafft auch an. Und ich bezahle ja nicht, also schaffe ich auch nicht an. Ich finde es aber schade, dass man es nicht wie im Rallycross mitnimmt.»

Und dann bringt er sich spontan selbst ins Gespräch. Auf die Frage, wen er sich bei BMW und Mercedes wünschen würde, sagte er mit einem Grinsen: «Wenn die ein bisschen Stil hätten, würden die mich einladen.» Nachdem Ekström für Audi fuhr, können auch BMW und Mercedes noch jeweils einmal einen Gaststarter mitbringen.

Wäre Ekström einer für Mercedes? Teamchef Ulrich Fritz war von der Frage überrascht. «Ich schließe nichts aus, das ist ein deutlich interessanter Ansatz.»

Ganz so einfach ist es für Fritz aber nicht. DTM-Legende Bernd Schneider wird zum Beispiel auch immer wieder genannt. «Es gibt einige Ideen. Doch sollte derjenige das überhaupt machen? Wie können wir es machen? Er hat mehr verdient als die Plätze 17 und 16. Es ist schwierig, und das passiert Eki, der bis letztes Jahr mitgefahren ist. Schneider ist seit zehn Jahren nicht mitgefahren. Ist das ein guter Weg, damit umzugehen? Ich habe die Antwort noch nicht gefunden.»

Auch BMW zerbricht man sich den Kopf. «Es gibt es viele Möglichkeiten, das Feld ist sehr eng, das muss man sich gut überlegen», meinte Motorsportdirektor Jens Marquardt. Was wäre denn mit Alex Zanardi? Marquardt schließt das nicht aus. «Wir sprechen generell über Themen, und da kommen alle möglichen Serien zum Tragen, aber konkret: Wir müssen überlegen, was für uns den größten Sinn macht.»

Würde Ekström Sinn machen? Marquardt muss lachen: «Wird Eki das WRX-Programm dann doch etwas zu langweilig? Da kann ich es nur mit Timo Glock halten: Hoffentlich haben er und Mercedes am Saisonende eingesehen, dass sie einen Fehler gemacht haben.»

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