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Die goldene DTM-Ära: Geschichte wird neu geschrieben

Von Otto Zuber
Die guten alten Zeiten sind zurück. Am Lausitzring wird wieder ein Hauch Nostalgie in der Luft liegen, wenn der zweite Lauf zur Tourenwagen Classics gestartet wird.

Das Tourenwagen Classics bleibt auch im dritten Jahr seit der Gründung ein Erfolg. 55 Teilnehmer haben sich für die Saison eingeschrieben, darunter befindet sich eine Menge DTM-Nostalgie.

Die Serie für historische Renntourenwagen wurde 2016 erstmals ausgetragen. Sie bringt die automobilen Rennsportklassiker zurück auf die Strecke. Auf dem Norisring startete die Serie 2017 erstmals im Rahmenprogramm der aktuellen DTM, auf dem Nürburgring ging das Zusammenspiel mehrerer Generationen in die zweite Runde. In dieser Saison treffen sich Vergangenheit und Gegenwart auf dem Lausitzring und beim Finale in Hockenheim.

Mit Kurt Thiim, Harald Grohs, Olaf Manthey, Christian Menzel, Leopold Prinz von Bayern und Marc Hessel greifen in Brandenburg erneut zahlreiche ehemalige DTM-Fahrer ins Lenkrad. «Es kommen sicherlich alte Erinnerungen wieder hoch. Ich freue mich, dass ich meinen alten BMW nach so langer Zeit mal wieder fahren und auch auf der Rennstrecke alte Weggefährten treffen kann. Das ist was Besonderes», sagt Leopold Prinz von Bayern und ergänzt: «Das Schöne dabei ist, dass man niemandem etwas beweisen muss. Ich kann es einfach genießen. Ich hoffe, es gibt noch mehr Gelegenheiten, das Auto zu pilotieren.»

Große Anstrengungen unternimmt derzeit das Team von Christian Menzel und Marc Hessel, um in einem flammneu aufgebauten M3 DTM Gruppe A von 1988 antreten zu können. Das Auto sollte in letzter Sekunde für den Renneinsatz bereit sein.

Harald «Nippel» Grohs freut sich besonders auf sein Gastspiel in Klettwitz. «Der Lausitzring ist sehr anspruchsvoll und spannend. Wir fahren aber eher defensiv. Die Ersatzteile für die Autos sind mittlerweile sündhaft teuer geworden. Das kostet ein Schweinegeld.»

Der Essener ist ein großer Fan der Tourenwagen Classics. «Die Serie erfährt großen Zuspruch seitens der Zuschauer. Ich würde mir wünschen, dass der eine oder andere ältere Mercedes und ein, zwei Fords dazu kommen. So wie die DTM früher war mit sechs, sieben Herstellern. Und, dass der Volker Strycek mal wieder mit seinem Opel kommt.»

Siegertyp: Originaler BMW M3 von 1987 am Start

Sogar ein früheres DTM-Team aus den achtziger Jahren kehrt mit Vogelsang Valier zurück. Der BMW-Vertragshändler aus dem Vest, der mit den Fahrern Altfrid Heger, Harald Grohs und Olaf Manthey DTM-Geschichte schrieb, feiert ein Revival. Grohs fuhr im schwarzen Vogelsang-BMW M3 der Baureihe E30 den Auftaktsieg der DTM-Saison 1987 auf dem kleinen Kurs des Hockenheimrings ein. Es war der erste offizielle Rennsieg eines M3. Ein BMW 325i Gruppe A von 1986 sowie ein DTM M3 aus der Saison 1987 kommen nun wieder zum Einsatz.

«Ich fahre zusammen mit Ralf Bahr mit meinem Originalauto, mit dem ich damals die DTM aufgemischt habe. Das Auto ist in einer tollen Verfassung. Das geht vorwärts. Es ist sehr konkurrenzfähig», sagt Grohs, der in Hockenheim beim Auftakt der Tourenwagen Classics Vierter in seiner Klasse wurde. «Der dritte Platz wäre kein Problem gewesen, aber ich bin zu viel Windschatten gefahren. Deshalb ging die Wassertemperatur hoch und ich habe aus Rücksicht den Fuß vom Gas genommen und das Auto heil nach Hause gebracht.»

Titelverteidiger ist Thorsten Stadler mit einer 1994er-DTM-C-Klasse von Mercedes-Benz. Zum Saisonauftakt in Hockenheim gewann er ausnahmsweise im Team mit Dauerrivale Jörg Hatscher, der am Lausitzring aber wieder einen eigenen C-Klasse-Mercedes pilotieren wird.

Aber auch der Alfa 155 V6 ITC von Stephan Rupp ist sportlich zu beachten. «Gegen die ITC-Autos und die Mercedes der älteren Generation und den Alfa haben wir keine Chance. Das ist auch nicht Sinn und Zweck der Sache. In unserer Klasse will ich mit dem E30 aufs Podium», sagt Grohs und fügt hinzu: «Ich freue mich sehr auf Olaf Manthey nach dem tollen Erfolg, den sein Porsche-Team am Wochenende beim 24-Stunden-Rennen am Ring unter härtesten Bedingungen reingefahren hat. Er fährt den 325er, mein Nachfolgerauto bei Vogelsang. Er ist eine große Bereicherung für dieses Event.»

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