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Lucas Auer: Hilfe durch Berger? «Das ist Schwachsinn»

Von Andreas Reiners
Lucas Auer

Lucas Auer

Lucas Auer will zu dem Rennwochenende in Budapest eigentlich gar nicht mehr viel sagen. Bereits unmittelbar nach dem Chaoslauf mit sieben Verletzten war er schockiert und bedient.

Er hatte bei seinem Crash unter anderem einen Sportwart schwer verletzt. Da war alles andere plötzlich zweitrangig, er wäre nach dem zwischenzeitlichen Abbruch das Rennen auch am liebsten gar nicht zu Ende gefahren.

Was auch ganz weit weg war: Die Diskussionen um seinen Platztausch mit Paul di Resta am Samstag. Der Teamorder-Vorwurf, die harte Kritik seines Onkels Gerhard Berger («So wird man nicht Meister»), der seinen Neffen in der Aktion nicht wiedererkannte.

«Das Allerwichtigste für mich ist, dass es den verletzten Personen hoffentlich bald wieder besser geht. Das Geschehene macht mich immer noch sprachlos. Da rückt dann der Sport auch komplett in den Hintergrund. Klar, wir waren schnell, ich konnte am Samstag aufs Podium fahren etc. Aber ganz ehrlich: Den 2. Platz vom Samstag würde ich gerne dafür eintauschen, dass am Sonntag der Unfall nicht passiert wäre», sagte Auer dem kicker.

Apropos Berger: Der DTM-Chef war überrascht, auch ein bisschen sauer auf Auer. «Jemand, der Meister werden will, der muss Ellenbogen haben, der muss dagegenhalten und bis zur letzten Kurve mit den Zähnen im Lenkrad kämpfen. Sonst wirst du nie Meister», meinte Berger, der noch am Rennsonntag erklärte, immer noch nicht mit Auer gesprochen zu haben.

Das ist nämlich so ein Thema, das wiederum Auer nervt: Die beiden stecken sicher die ganze Zeit über am Rennwochenende die Köpfe zusammen. Und mit dem Onkel als DTM-Chef muss sich der 23-Jährige ja keine Sorgen um die Zukunft machen. Quatsch, wie schon die harsche Kritik von Berger zeigt, der mit seinem Neffen eher noch kritischer umgeht.

«Das ist ein wahres Thema und macht mich manchmal wirklich traurig. Denn es ist einfach nicht so», sagte Auer und betonte: «Es ist einfach Schwachsinn! Gerhard ist vollkommen zugedeckt mit seinen Aufgaben in der DTM. Ich sehe jeden in der DTM öfter als ihn, was auch okay so ist, denn jeder macht sein Ding. Ich muss mindestens so kämpfen wie jeder andere. Ich mach mein Ding. Und wenn man mich haben will, wenn ich irgendwo hingehen soll, dann spricht man mit mir direkt. Und so ist das schon seit längerer Zeit.»

Wo es für ihn hingeht – darauf wird auch das Ergebnis der laufenden Saison natürlich einen starken Einfluss haben. Gut ist: Der Mercedes läuft offenbar auf allen Strecken gut. «Wir fühlen uns im Auto wohl. Das hilft, dann kannst du auf eine Runde und auf die Distanz abrufen. Unter- und Übersteuern hast du ja immer, aber es ist alles in einem Fenster, in dem du das managen kannst. Ich kann mit dem Auto spielen, und das macht mich schnell», sagte Auer SPEEDWEEK.com.

Aber: Durch die Disqualifikation nach seinem Crash verlor er Punkte, er war in dem Chaos am Sonntag immerhin Siebter geworden. Er hat als Vierter nun 55 Zähler auf dem Konto, vor ihm sind aus dem Mercedes-Stall noch Paul di Resta (67) und Gary Paffett (79). Den Zwischenstand nimmt Auer locker.

«Ich habe nicht vergessen, was letztes Jahr über mich geschrieben wurde: Der Auer fliegt davon, hieß es nach zwei Siegen in den ersten vier Rennen, und am Ende wurde ich Sechster. Man wird sehen: Ein Marco Wittmann, ein René Rast oder ein Jamie Green - die kommen noch. Gary Paffett und Timo Glock waren bis jetzt mega, aber da kommen noch mehrere dazu. Ein gutes Wochenende kann dir 40 Punkte bringen, und sofort bist du wieder mittendrin.»

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