Gary Paffett: «Dann machen wir uns die Hölle heiß»
Gary Paffett und Paul di Resta
Gary Paffett ist ein alter Hase. Er weiß, worauf es in der DTM ankommt. «Du musst so viel punkten wie möglich. Du kannst nicht immer gewinnen», sagte der Brite nach seinem zweiten Platz im zwölften Saisonrennen. Kontrolliertes Risiko also. Wissen, wann es besser ist zurückzustecken.
«Ich war auf der Pole und hatte die Geschwindigkeit, aber mein Start war nicht perfekt, das war ärgerlich. Danach ging es für mich nur drum, Fehler zu vermeiden und das Auto nicht zu zerstören. Mir ging es darum sicher Zweiter zu werden. Ich habe ein weiteres Podium geholt und meine Gesamtführung ausgebaut», sagte Paffett. Er führt nach zwölf von 20 Rennen mit 177 Punkten vor Sonntagssieger Paul di Resta (148). Saures gaben sich beide im Kampf um den Sieg (noch) nicht.
«Es ist schon ein Unterschied, wer vorbei will. Du lässt dem Markenkollegen mehr Platz. Ein Audi- oder BMW-Fahrer hätte das nicht geschafft, mich so zu überholen. Du fährst, um sie zu besiegen, da wäre ich mehr Risiko gegangen. Ich war sehr nett zu Paul. Aber, wenn wir bis zum Schluss um den Titel kämpfen, werde ich ihn mit allen Mitteln bekämpfen. Dann machen wir uns die Hölle heiß», sagte Paffett.
Nach aktuellem Stand wird es wohl auf diesen Zweikampf hinauslaufen, die weiteren Verfolger Marco Wittmann (BMW) und Lucas Auer (Mercedes) haben mit jeweils 110 Punkten bereits einen deutlichen Rückstand.
Di Resta: «Es war ein perfekter Tag, aber kein perfektes Wochenende. In der DTM entscheiden Kleinigkeiten. Ich bin sehr froh über den Sieg. Aber Gary ist sehr konstant. Er wird der Fahrer sein, den es zu schlagen gilt. Wir hatten einen guten Fight in 2010, und ich bin davon überzeugt, dass dies auch in dieser Saison bis zum Ende der Fall sein wird. Mit etwas Glück kann sich das Blatt schnell wenden.» 2010 wurde der Schotte Champion, lag am Ende vier Punkte vor Paffett.
Paffett weiß: «Du musst auch Risiken eingehen. Samstag bin ich im Qualifying im Kies gelandet, Sonntag auf der Pole. Ich hatte dieses Jahr vier Pole Position, das ist unglaublich. Ich muss weiter aggressiv bleiben und dafür sorgen, dass ich das Auto im Qualifying weit vorne reinstelle. Du kannst kein bisschen vom Gas gehen. Paul hat gezeigt, dass er sehr schnell ist. Ich bin mir sicher, dass wir beide bis zum Rest der Saison miteinander kämpfen werden.»
Di Resta war am Samstag leer ausgegangen, bei ihm lief nichts. Die «Heilung» kam über Nacht. «Es war überraschend, dass wir am Samstag nicht die Pace hatten. Aber meine Ingenieure konnten herausfinden, was schiefgelaufen ist. Wir haben nur ein Teil am Auto verändern müssen, und es war auf einmal wie ausgewechselt. In der DTM machen eben Kleinigkeiten den Unterschied.»
Unter dem Strich hat er zwei Punkte auf Paffett verloren, der nun 29 Zähler Vorsprung hat. «Ich habe an diesem Wochenende vielleicht insgesamt auf Gary verloren. Aber es braucht nur ein wenig Glück und das Blatt kann sich schnell wenden. Ich denke, wir sind gerade gut drauf», sagte di Resta.