Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

DTM komplett chaotisch: Rast hätte fast aufgegeben

Von Andreas Reiners
Das Sonntagsrennen war Chaos pur

Das Sonntagsrennen war Chaos pur

Man hatte ja gewusst, dass es chaotisch werden würde. Wie chaotisch es dann aber beim 14. Saisonrennen in Misano wurde – damit hatten selbst die DTM-Stars nicht gerechnet.

Crashs, Kollisionen, Dreher, Regen, Flutlicht: Es war alles dabei. Sogar ein verzweifelter Meister. Denn René Rast hätte in dem ganzen Chaos am liebsten das Handtuch geschmissen.

«Das war das verrückteste und emotionalste DTM-Rennen, das ich je bestritten habe», sagte er nach seinem dritten Platz. Als das Safety Car herauskam, sei er sehr frustriert gewesen, so Rast.
Eine Art Deja-vu-Erlebnis: «Ich wurde in diesem Jahr schon mehrmals wegen des Safety Cars zurückgeworfen. Ich dachte in dem Moment, dass das Rennen für mich vorbei ist. Ich wäre am liebsten stehen geblieben, weil ich dachte, dass ich das Rennen wegen des Safety Car verloren hatte.»

Dem war allerdings nicht so, Rast saß wie viele andere einem Irrtum auf. Er war wie Edoardo Mortara, Robin Frijns und Gaststarter Alex Zanardi auf seinen Regenreifen geblieben, als der Rest früh im Rennen auf Slicks wechselte. Zu früh. Denn es wurde nun erst so richtig chaotisch: Nach Lucas Auers Abflug in der zwölften Runde kam das Safety Car heraus,

Da war der erste Gedanke: Der Rest rundet sich zurück und ist unmittelbar hinter der Spitzengruppe, die dann ja noch zum Pflichtstopp müsste und demnach die große A....karte gezogen hat. Bei Rast machte sich Frust breit. Nicht nur bei ihm.

Aber: Der Rest lag zu diesem Zeitpunkt bereits eine Runde zurück und konnte sich nicht zurückrunden. Grund ist der aus Sicherheitsgründen vorgenommene klassische Restart, bei dem das Spitzen-Quintett den sportlichen Vorteil behalten konnte, im Gegensatz zum Indy-Restart, bei dem es eine Zurückrundung gegeben hätte. Ein Umstand, von dem Rast wie viele andere zunächst gar nichts wusste. Funkverkehr ist ja bekanntlich verboten. Ein kompletter Blindflug also.

Das Sahnehäubchen war in dem ganzen Durcheinander BMW-Pilot Joel Eriksson, der als einziger Fahrer auf Slicks gestartet war und im Grunde nur darauf achtete, nicht abzufliegen. In den ersten Runden verlor er teilweise zehn Sekunden auf den Rest des Feldes. «Auf Slicks zu starten war ein Risiko. Anfangs wollte ich nur überleben. Dann fing es an zu regnen und es war schwierig, den Wagen auf der Strecke zu halten. Ich wusste nicht, auf welcher Position ich lag», so Eriksson.

Aber: Er wechselte zum exakt richtigen Zeitpunkt auf Regenreifen, in Runde neun, weshalb er mit nur einem Stopp nach vorne gespült wurde. Durch das Safety Car konnte er schließlich zur Spitzengruppe um Rast, Mortara, Zanardi und Frijns aufschließen. Nach den Pflichtstopps von Mortara, Rast, Frijns und Zanardi feierte Eriksson seinen ersten DTM-Sieg ausgiebig.

«Ein Traum ist wahr geworden für mich. Das ist der größte Moment meines Lebens. Mir fehlen die Worte. Seit meiner Zeit im Kartsport wollte ich in der DTM einmal ganz oben stehen.Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich ich bin», sagte er.

Rast wiederum ein erneutes Podium, mit dem er seine starke Form bestätigte. Dabei wollte er nicht nur aufgeben, das Rennen wäre für ihn nach der zweiten Kurve fast schon beendet gewesen. Im Grunde hat er Timo Glock den Podiumsplatz zu verdanken.
«Ich wurde herumgedreht, sodass ich die Autos auf mich zurasen sah. Timo hat mich dann aber wieder in die richtige Richtung geschubst. Es war einfach verrückt.»

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