Formel 1: Abschied in der Unterhose

Privatteams in die DTM: Einstieg rückt näher

Von Andreas Reiners
Vier Kundenautos sollen es 2019 sein

Vier Kundenautos sollen es 2019 sein

Der Einstieg von Privatteams rückt immer näher. Bei Audi dürfte man bald Vollzug vermelden können, auch BMW ist optimistisch. Vier Autos sollen es insgesamt mindestens werden.

Sie sollen nicht nur das Feld von zwölf Werksautos erweitern, sondern auch als «Underdogs» eine besondere Würze in den Wettbewerb bringen: die Privatteams. Oder Kundenteams, was es vielleicht besser trifft.

In Spielberg zeigten sich die beiden Motorsportchefs auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com optimistisch, was einen Einstieg betrifft. Der Plan: Jeweils sechs Werksautos von Audi und BMW, dazu jeweils mindestens zwei weitere Autos durch ein Kundenteam, so dass am Ende mindestens 16 Autos in der Startaufstellung stehen.

Bei Audi will Motorsportchef Dieter Gass nicht ausschließen, dass auch ein zweites Team mit Audi-Boliden versorgt werden könnte. Bis zum Finale in Hockenheim könnte eine Entscheidung fallen, ob Audi dann auch offiziell etwas mitteilt, ließ Gass offen. Im Gespräch sind die Teams WRT und Mücke, zu Namen äußert sich der Audi-Boss allerdings grundsätzlich nicht.

Auch BMW führt Gespräche mit mehreren Interessenten, wird aber nicht mehr als zwei Autos abstellen können. «Wir sind auf einem guten Weg, benötigen aber noch etwas Zeit», sagte BMW-Boss Jens Marquardt und spricht dabei nicht in Wochen, sondern von bis zu drei Monaten. Bei BMW werden vor allem ROWE und Walkenhorst gehandelt. Auch hier: Kein Kommentar zu konkreten Namen.

Die Teams werden von Audi und BMW das gleiche Material wie die Werksteams erhalten. Die weitere Unterstützung wie Knowhow oder auch durch Personal soll durch das Reglement festgelegt werden. Gass spricht von einem Mittelweg. «Wir werden sie nicht komplett alleine im Regen stehen lassen. Wir haben ein Interesse daran, dass sie performen und werden ihnen unter die Arme greifen. In welcher Form das passieren wird, ist noch in der Diskussion.»

Marquardt stellte klar: «Es macht Sinn, dass gleiche Verhältnisse geschaffen werden. Unabhängige Privatteams sollen auf gleichem Niveau mit den Werksteams antreten können. Man möchte als Team Unterstützung, aber auch eine Eigenständigkeit.» Aber klar: Es soll keine Missverständnisse darüber geben, wer wie viel Unterstützung gibt.

Was die Fahrer betrifft, könnten die einen Großteil des Knackpunkts lösen: die Finanzierung, denn angeblich soll ein Auto für eine Saison rund drei Millionen Euro kosten. Ob die Summe nun passt oder nicht, klar ist: Günstig wird es nicht, Sponsoren müssen her.

Eine Idee sind Nachwuchspiloten, die mit einem Budget in der Formel 2 fahren, den Sprung in die Formel 1 aber nicht schaffen. Gass: «Für die könnte es überlegenswert sein, ob sie das Geld in die DTM investieren.» Bei einer starken Leistung als «Paydriver» winkt dann womöglich ein Werksvertrag.


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