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Komplexes Projekt: Wie viel Aston Martin steckt drin?

Von Andreas Reiners
Das DTM-Projekt von Aston Martin ist komplex

Das DTM-Projekt von Aston Martin ist komplex

R-Motorsport, AF Racing, Vynamic, HWA: Das DTM-Projekt ist komplex. Da stellt sich die Frage: Wie viel Aston Martin steckt denn am Ende drin?

Von Glamour ist erst einmal nicht viel zu sehen, wenn man Niederwil erreicht. Von Kult schon gar nicht. James Bond? 007? Das scheint weit weg. Provinz passt da schon besser. Es ist dann auch eher ein Postkartenidyll, das den kleinen Ort in der Nähe von St. Gallen umgibt. Übersehen kann man die elegante Aston-Martin-Vertretung allerdings nicht, sie sticht am Ortsrand deutlich heraus. Hier schlägt das Herz von R-Motorsport.

Womit wir beim Stichwort wären. Oder den Stichwörtern. Denn neben R-Motorsport gehören auch AF Racing, Vynamic und HWA zu dem Projekt, das ohne Frage komplex ist. Und natürlich auch Aston Martin.

Doch wie passt das alles zusammen? Wie viel Aston Martin steckt denn jetzt drin?

«Es steckt zu 100 Prozent Aston Martin drin, was die Unterstützung vom Werk beziehungsweise vom Management betrifft. Andy Palmer (Aston-Martin-Chef) hat das Projekt unglaublich unterstützt. Er ist ein Racer und hat das immer sehr gepusht», stellt R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com klar.

Kamelger und sein Geschäftspartner Andreas Baenziger sind Mediziner, sie sind seit 2010 im Geschäft. Neben der Liebe für Aston Martin half auch ein glückliches Treffen mit [dem ehemaligen Aston-Martin-CEO] Ulrich Bez, der zu einem guten Freund wurde und die beiden ermutigte, eine Aston-Martin-Vertretung in der östlichen Schweiz zu eröffnen.

Die Niederlassung in Niederwil entstand zwischen März 2015 und Februar 2016, auf über 5000 Quadratmetern stehen Autos der britischen Luxussportwagen-Marke. Hier fand auch die Präsentation des DTM-Programms statt, und hier sind dann auch Kult und Glamour zu spüren.

Niederwil ist auch zugleich Heimat von R-Motorsport, dem Rennteam des Motorsport-Unternehmens AF Racing, das Kamelger und Baenziger gehört. Mit R-Motorsport treten sie in der DTM an. Um die Autos kümmert sich wiederum das Joint Venture «Vynamic» um AF Racing und HWA.

Viele Namen, wenig Aston Martin?

Entwickelt und aufgebaut werden die vier Autos, die 2019 eingesetzt werden, nicht durch Aston Martin Racing, sondern von Vynamic, faktisch also durch HWA. Es ist in etwa vergleichbar mit der erfolgreichsten Kombination in der DTM-Geschichte: HWA und Mercedes. Das gilt auch für den neuen Vierzylinder-Turbomotor, der ebenfalls in Affalterbach entwickelt und gebaut wird. Am Ende wird ein Auto mit einer Silhouette auf der Strecke stehen, die dem Aston Martin Vantage zugrunde liegt.

«Große Hersteller sourcen ihren Rennsport in verschiedene Richtungen aus. Der Spirit ist zu 100 Prozent Aston Martin. Dass wir dann Einheitsbauteile haben und zum Teil auch über Audi und BMW bauen müssen, liegt am Reglement. Dass wir einen Motor haben, der in der Entwicklung unseres Partners HWA für Vynamic gebaut wird, sind Dinge, die zum Outsourcing gehören», so Kamelger.

Man muss klarstellen: Da kommt nicht das klassische Hersteller-Modell wie bei Audi oder BMW, auch wenn R-Motorsport durch die Aston-Martin-Lizenz formell als Hersteller gilt.

Das Ganze ist aber wiederum auch nicht vergleichbar mit dem Audi-Kundenteam WRT, das als Privatteam fährt und von Audi zwei RS 5 DTM zur Verfügung gestellt bekommt. Es wird sich bei den Fans sicher einbürgern, dass das Projekt als Aston Martin wahrgenommen und angenommen wird. Ist am Ende für alle Seiten auch einfacher.

Denn es ist ein ungewöhnliches Projekt, keine Frage. Man könnte auch sagen: Zwei Ärzte retten die DTM. Kamelger muss angesichts der Simplifizierung lachen. «Wir haben immer alles anders machen müssen als alle anderen, um in dem Feld, wo andere schon positioniert waren, erfolgreich zu sein. Das liegt uns mittlerweile im Blut. Wir haben gezeigt, dass wir das können und mögen. Das könnte ein Ansatz sein, um in der DTM erfolgreich zu sein.»


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