Darum ließ Habsburg Audi für Aston Martin stehen
Ferdinand Habsburg
Ferdinand Habsburg schreibt schon vor seinem DTM-Debüt fleißig Schlagzeilen. Und das hat nicht einmal etwas damit zu tun, dass jetzt ein Adeliger in einem Tourenwagen sitzt. Der 21-Jährige hat im Winter das Audi-Kundenteam WRT sitzen lassen. Für Neueinsteiger Aston Martin!
Habsburg war bei den Young Driver Tests im Dezember in Jerez als WRT-Pilot vorgesehen. Kurz vorher jedoch die überraschende Absage inklusive einer kompletten Kehrtwende.
Denn Habsburg wechselte kurzfristig das Cockpit, setzte sich in den Mercedes C 63 DTM, um für HWA zu testen. Für das frühere Mercedes-Einsatzteam also, das jetzt bekanntlich für R-Motorsport den Aston Martin Vantage DTM entwickelt und baut.
Als sich die Chance ergab, griff der Youngster zu. «Ich habe es mir angeschaut und mich gefragt: "Wo können sich die Türen für meine Zukunft am meisten öffnen?"», sagte er bei der Kickoff-Veranstaltung von R-Motorsport SPEEDWEEK.com.
Ein Gespräch mit R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger hinterließ entscheidenden Eindruck. «Ich habe gesehen, wie kreativ und weitsichtig er denkt und wie offen er die Zukunft im Motorsport sieht. Das hat mich wahnsinnig inspiriert.»
Und so nahmen die Dinge ihren Lauf: Habsburg wurde am 19. Februar als Stammfahrer für R-Motorsport offiziell bestätigt und wird 2019 im Aston Martin Vantage sein DTM-Debüt feiern.
Angeblich soll das Cockpit-Hopping aber bei Audi nicht gut angekommen sein. Juristisch gab es aber wohl nichts zu beanstanden. Einen Vorvertrag habe er nicht unterschrieben, nur eine mündliche Zusage habe es gegeben, sagte Habsburg. «Mehr weiß ich nicht. Das ist auch nicht mein Job, das macht mein Manager. Sein Job ist es, mir die besten Möglichkeiten zu geben, die ich kriegen kann. Das hat er getan. Was dabei herausgekommen ist – keine Ahnung», sagte er. Und scherzte: «Da fängt wahrscheinlich das Training für die Politik in der DTM an.»
«Brücken verbrennen» will er aber nicht, wie er betont: «WRT ist ein extrem beeindruckendes, sehr etabliertes Team, es funktioniert sehr gut. Ich bin mir sicher, dass das eine gute Erfahrung gewesen wäre. Teamchef Vincent Vosse ist ein super Kerl. Er war einer der Ersten, der mich nach meinem Macau-Crash 2017 umarmt und mit mir geheult hat.»
Aber am Ende habe er ein gutes Gefühl mit Aston Martin beziehungsweise R-Motorsport gehabt: «Ich bin überzeugt, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.»