MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Aston Martins Überstunden: Wie groß ist der Vorteil?

Von Andreas Reiners
Aston Martin darf während der Saison testen

Aston Martin darf während der Saison testen

Aston Martin fehlen im Vergleich zu Audi und BMW noch zwei private Testtage. Die darf der Neuling natürlich nachholen, und das sogar während der laufenden Saison. Ein Pfund für den Vantage.

R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger war sich vorher schon ziemlich sicher, dass Audi und BMW seinem Team keine Steine in den Weg legen würden.

Klar: Das Aston-Martin-Projekt sichert nach dem Mercedes-Ausstieg den mittelfristigen Fortbestand der DTM, und es wäre seltsam gewesen, wenn sich die Konkurrenz quergestellt hätte. Offenbar gab es nicht einmal große Diskussionen.

DTM-Chef Gerhard Berger: «Alle haben damit kein Problem. Denn jeder Einsteiger ist bei uns mehr als willkommen. Wir wollen ihm eine faire Chance geben, schnell dabei zu sein. Es ist zum Vorteil der Serie und damit zum Vorteil von allen.»

Heißt: Aston Martin darf die beiden fehlenden privaten Testtage mit einem Auto nachholen, und zwar nicht noch vor, sondern während der Saison. Audi und BMW hatten bereits Ende 2018 mit der Vorbereitung auf die neue Turbo-Ära begonnen, R-Motorsport zog nach der Fertigstellung des Aston Martin Vantage DTM im März nach, weshalb nun noch zwei Tage fehlen: Audi und BMW absolvierten neun private Testtage, Aston Martin insgesamt sieben.

Doch sind die «Überstunden», die wohl nach den Events zwei oder drei in Zolder und Misano eingelegt werden, ein Vorteil?

Ja klar, sagt die Konkurrenz: « Es ist ein Vorteil. Wenn man die ersten Rennen fährt und ein Problem erkennt, ob nun im Qualifying oder im Rennen, kann man sich bei Testfahrten nach so einem Rennwochenende darauf fokussieren und es ausbessern», betonte Audi-Star René Rast bei SPEEDWEEK.com. Er muss es wissen: Rast war in diesem Winter einer der Entwicklungsfahrer bei den Ingolstädtern.

Audis Projektleiter Andreas Roos bestätigt: «Da kommen immer wieder neue Themen hoch, die vorher kein Thema waren. Oder an die man nicht gedacht hat. Mit einem Test nach zwei Rennen kann man richtig etwas gewinnen.»

BMW-Kollege Bruno Spengler, bei den Münchnern einer der Entwicklungsfahrer, zu SPEEDWEEK.com: «Das ist eine gute Vorbereitung im Vergleich zu denjenigen, die nach einem Rennwochenende keine Tests absolvieren können, keine Frage. Da es aber die Tage ausgleicht, die auf Audi und BMW fehlen, ist das in Ordnung.»

Zuletzt absolvierten Audi, BMW und Aston Martin die offiziellen ITR-Tests auf dem Lausitzring. «Bei den Longruns müssen wir noch etwas zulegen. Ansonsten sind wir gut aussortiert mit wenig Problemen», so Rast.

Ein Vergleich mit der Konkurrenz ist aber nicht ganz einfach, «man weiß nicht, wie viel Performance noch kommt, wenn die Hosen runtergelassen werden», so Rast weiter. Heißt: «Im Moment wissen wir nicht, worauf wir uns fokussieren müssen, wo die Konkurrenz stärker ist. Da tappen alle etwas im Dunkeln. Aber mit einem Test während der Saison kann man extrem viel gutmachen auf die Konkurrenz.»

Rast schränkt aber auch ein: «Vielleicht brauchen sie auch gar nichts aufholen. Denn sie werden in Hockenheim definitiv konkurrenzfähig sein.» Denn Aston Martin hinterließ auf dem Lausitzring ein Ausrufezeichen, nicht so sehr beim Tempo auf eine Runde, sondern im Renntrimm. Die Konkurrenz zeigte sich beeindruckt von dem Neueinsteiger, der den Rückstand, der im März nach dem Debüt natürlich noch vorhanden war, offenbar im Eiltempo aufgeholt hat.

Rast lobte vor allem die Longruns, die von Aston Martin auf einem konstant hohen Niveau waren.

«Sie haben einen riesigen Schritt gemacht. Das ist sehr positiv und beeindruckend, sie sind stark im Longrun, sehr konstant und schnell. Im Shortun muss man sehen, ob sie schon alles gezeigt haben.»

Er stellt klar: «Im Moment sind sie auf Augenhöhe, wenn nicht sogar vorne.»


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