Aston Martin deutlich geschlagen: «Noch viel Arbeit»
Ferdinand von Habsburg
Für Aston Martin ist die DTM weiterhin eine große Herausforderung: Das dritte Rennwochenende in der Debütsaison in Misano war schwierig. Nach vier Punktefahrten in Folge ging R-Motorsport erstmals deutlich leer aus.
Drei Vantage DTM landeten außerhalb der Punkteränge, ein Bolide fiel kurz vor Schluss aus. Es ist eine harte Lernphase mit einer Menge Lehrgeld. Die Verantwortlichen bleiben jedoch optimistisch.
«Heute hat es leider erstmalig in dieser Saison nicht für ein Punkte-Resultat gereicht. Der Reifenstopp von Ferdinand nach Runde eins hat dazu geführt, dass er mit extrem stark nachlassendem Grip trotz großartiger kämpferischer Leistung am Ende aus den Top-10 herausfiel und Daniel mit Platz 13 bester Aston Martin-Fahrer vor Ferdinand wurde. Jake hielt sich bis zu seinem Reifenstopp ausgezeichnet im Mittelfeld, aber er konnte danach nicht mehr als Rang 15 ins Ziel bringen. Pauls Ausfallgrund kurz vor Rennende müssen wir noch analysieren. Das Rennen heute hat gezeigt, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben, aber wir werden uns Schritt für Schritt mit unserer Performance weiterentwickeln, bis wir vorne mitfahren können», sagte Teamchef Florian Kamelger.
Ferdinand von Habsburg (21, Österreich) entschied sich bereits nach der ersten Runde für einen frühen Boxenstopp und profitierte dabei von der kurz darauffolgenden Safety-Car-Phase. Diese Strategie brachte ihm, nachdem alle Fahrer ihre Pflichtstopps absolviert hatten, zwischenzeitlich den zweiten Platz ein. Am Ende hatte er mit abbauenden Reifen zu kämpfen und verpasste seine zweite Punkteplatzierung in der DTM als Vierzehnter knapp.
Daniel Juncadella (28, Spanien) hatte vor seinem Boxenstopp in Runde 15 ebenfalls die Top-10 im Visier, verpasste diese als Dreizehnter aber ebenso. Sein Teamkollege Jake Dennis (23, Großbritannien) lag lange Zeit direkt hinter Daniel. Der Brite fuhr den längsten ersten Stint aller Fahrer im Feld und kam erst in Runde 17 zum Reifenwechsel an die Box. Das Rennen beendete er auf Position 15.
Paul Di Resta (33, Großbritannien) gewann im Vorjahr das erste DTM-Nachtrennen der Geschichte in Misano. In diesem Jahr erlebte der Schotte jedoch ein schwieriges erstes Rennen und musste sein Auto wenige Minuten vor Rennende mit einem technischen Defekt an der Box abstellen. Seinen regulären Boxenstopp hatte der Schotte in Runde 16 eingelegt.
Die nächste Gelegenheit, um weitere Erfahrung mit dem Aston Martin Vantage DTM zu sammeln, bietet sich dem Team bereits am Sonntag. Bevor die Piloten um 13:30 Uhr (ab 13:00 Uhr live auf SAT.1) ins zweite Rennen des Wochenendes starten, kämpfen sie ab 10:45 Uhr (Live-Stream auf ran.de) um die Startplätze für den sechsten Lauf der DTM-Saison 2019.
Stimmen nach dem Rennen
Daniel Juncadella: Mein Start war sehr gut und ich konnte auf der ersten Runde direkt drei Plätze gutmachen. Nach dem Re-Start lag ich in den Top-10 und hatte viel Spaß im Rennen. Aber ich musste meinen gesamten DRS-Vorrat einsetzen, um mit der Gruppe mitzuhalten. Bei meinem Boxenstopp haben wir einen Undercut versucht und etwas früher gestoppt. Gegen Rennende konnte ich Timo einholen, aber als mir das DRS ausging, verlor ich Zeit auf ihn und schlussendlich bauten auch noch meine Reifen ab. Das Duell gegen Andrea Dovizioso auf der letzten Runde war richtig gut. Das war für die italienischen Fans sicher schön anzusehen.
Ferdinand von Habsburg: Positiv ist, dass ich das Rennen auf der härteren Strategie ganz knapp hinter Dani beenden konnte. Das bedeutet, dass meine Pace gut war. Leider war unser Speed aber nicht gut genug, um das umzusetzen, was Marco Wittmann heute gemacht hat. Alles in allem kann ich auf mein Rennen aber stolz sein. Das Auto bewegt sich viel, die Strecke ist ein bisschen wie ein Gokart-Kurs. Man kann es richtig genießen und beim Sliden viel Spaß haben. Wir haben aktuell einen spannenden teaminternen Kampf, jetzt gilt es, daran zu arbeiten, dass wir bei der Rennpace noch nachlegen können.
Jake Dennis: Es war ein hartes Rennen, sowohl physisch als auch mental. Alles in allem waren wir leider nicht schnell genug und der Reifenabbau war relativ hoch. Davon abgesehen war es ein einsames Rennen ohne irgendwelche größeren Schwierigkeiten. In den letzten 20 Minuten habe ich dann nur noch versucht, das Auto ohne Schäden ins Ziel zu bringen, um morgen wieder angreifen zu können.
Paul Di Resta: Das war ein schwieriger Tag für mich. Wir haben im Qualifying einen neuen Weg beim Setup eingeschlagen, der leider nicht aufgegangen ist. Im Rennen fehlte es uns an Performance. Jetzt freue ich mich auf morgen. Natürlich ist es hart, aber wir geben alles, um die Probleme zu lösen. In unserer Situation sind schlechte Tage genauso wichtig wie positive, um so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln.