Formel 1: Abschied in der Unterhose

DTM erstmals in Assen: TT Circuit ist Neuland

Von Otto Zuber
DTM erstmals in Assen: TT Circuit ist Neuland

DTM erstmals in Assen: TT Circuit ist Neuland

Nach dem Saisonhöhepunkt auf dem Norisring wartet schon der nächste Leckerbissen auf die DTM-Fans: Am 20./21. Juli startet die DTM zum ersten Mal auf dem TT Circuit in Assen.

«Assen ist vor allem als Motorrad-Rennstrecke bekannt», sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. «Wir freuen uns auf die DTM-Premiere dort. Das Streckenlayout verspricht spektakulären Rennsport. Der Ticketvorverkauf verläuft vielversprechend, sodass Assen zu einem weiteren Highlight im DTM-Kalender darstellt.»

Assen liegt in der niederländischen Provinz Drenthe, nur rund 50 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Die Rennstrecke ist 4,555 Kilometer lang und hat eine ganze eigene Charakteristik. «Die Strecke ist sehr breit mit vielen schnellen Kurven», sagt Robin Frijns, der als einziger der Audi-Piloten in Assen schon ein Rennen bestritten hat. «Das war in der Formel Renault 2.0 und ist schon eine ganze Weile her. Ich habe mich damals das ganze Rennen lang mit Carlos Sainz duelliert und am Ende gewonnen.»

Der über 610 PS starke Audi RS 5 DTM wird in Assen rund 270 km/h erreichen. «Besonders anspruchsvoll ist die Dreifach-Rechtskurve gleich nach dem Start, an die sich eine enge Spitzkehre anschließt», sagt Frijns.

«Da kann man viel Zeit verlieren oder gewinnen. Generell sollte in Assen pures Racing mit vielen Überholmanövern möglich sein. Auf den langen Geraden kann man zu dritt, vielleicht zu viert nebeneinander fahren.»

Für den Niederländer ist Assen ein Heimspiel, obwohl er rund drei Autostunden entfernt wohnt. «Zur MotoGP kommen jedes Jahr sehr viele Zuschauer nach Assen», sagt er. «Ich hoffe, die DTM wird dort ähnlich populär.»

Keiner der anderen Audi-Piloten hat bisher eine Runde mit einem Rennauto in Assen gedreht. «Vor fast 20 Jahren habe ich MotoGP auf der Playstation gespielt und bin dabei auch in Assen gefahren», verrät Mike Rockenfeller. «Das mache ich vor dem Rennen vielleicht wieder. Im Ernst: Die beste Vorbereitung ermöglicht natürlich unser Simulator in Neuburg. Da kann man schon vorab alles testen, was man dann im echten Auto ausprobieren möchte.»

Loïc Duval, Jamie Green und Nico Müller kennen Assen von den TV-Übertragungen der MotoGP-Rennen. «Die Strecke ist am ehesten mit Misano vergleichbar und sollte uns liegen», glaubt Duval.

«Assen sieht cool aus – ich bin sehr gespannt darauf», sagt Müller. «Die Strecke ist berühmt für ihre MotoGP-Rennen», sagt Green. «Für uns in der DTM ist sie komplettes Neuland. Das wird interessant.»

Auch Tabellenführer René Rast freut sich auf die DTM-Premiere in Assen. «Das sieht nach einer spektakulären Rennstrecke mit vielen Überholmöglichkeiten aus», sagt der Tabellenführer, der am Sonntag in Assen sein 50. DTM-Rennen bestreitet.

Mit drei Siegen, fünf Podiumsplatzierungen und drei Pole-Positions ist Rast der erfolgreichste Fahrer der neuen Turbo-Ära in der DTM. Insgesamt hat der DTM-Champion des Jahres 2017 bisher 13 DTM-Rennen gewonnen, neun Pole-Positions geholt, fünfmal die schnellste Runde gedreht und 564 Punkte gesammelt – im Schnitt 11,75 Punkte pro Rennen.


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