Audis DTM-Kader 2020: Warum ein Fahrer fehlt
Jonathan Aberdein
Zugegeben: Er wäre nur eine Randnotiz gewesen. Eine Mini-Personalie sozusagen, und doch enorm wichtig. Denn eigentlich war im DTM-Kader von Audi auch ein Ersatzfahrer vorgesehen: Jonathan Aberdein.
Der Hintergrund: Audi benötigt für das Event am Norisring Ersatz für Stammfahrer Robin Frijns, der dann mit Virgin bei der Formel E in New York weilt. Bei Nico Müller (Dragon), ebenfalls mit dem Doppelprogramm aus Tourenwagen- und Elektroserie ausgestattet, hat im Gegensatz zu Frijns die DTM vertragliche Priorität.
Aberdein sorgte 2019 in seinem Rookie-Jahr für das Audi-Kundenteam WRT für einige Highlights. Die Belgier verkündeten für 2020 Fabio Scherer und Ed Jones als neue Piloten.
Audi hatte den 21-Jährigen trotzdem in den eigenen Reihen halten wollen, wenn auch erst einmal nur in der zweiten Reihe, weil der Stammkader durch laufende Verträge noch besetzt war.
In der Regel wird dann versucht, einem Ersatzmann das Bleiben durch ein attraktives, alternatives Rennprogramm-Paket aus dem Hause Audi schmackhaft zu machen.
Vonseiten des Top-Talents gab es auch bereits eine Zusage, doch Ende des vergangenen Jahres änderte sich das Bild, denn da lag plötzlich ein Angebot von Konkurrent BMW auf dem Tisch.
Aberdein griff zu.
Und wird nun möglicherweise das sechste Werkscockpit bei den Münchnern bekommen. Denn bekanntlich soll Formel-1-Pilot Robert Kubica mit einem BMW-Kundenteam 2020 an den Start gehen, sein Sponsor PKN Orlen würde bei der Finanzierung des Projekts helfen.
Damit wäre nach dem Ausstieg von Aston Martin und dem Verlust von vier Vantage DTM zumindest ein weiteres Auto am Start. Insgesamt hätte die DTM dann 15 Autos, sechs Werks-Audi, zwei Audi des Kundenteams WRT, sechs Werks-BMW und ein M4 DTM eines Kundenteams in der Startaufstellung.