Austausch-Programm: Kommen Japaner 2021 in die DTM?
Das Dream Race fand in Fuji statt
Die Verantwortlichen hatten angekündigt, in Ruhe analysieren zu wollen. Das Dream Race von DTM und Super GT im November in Fuji war auf den ersten Blick ein Erfolg, ein wichtiger Schritt in eine gemeinsame Zukunft.
Klar ist: Show-Veranstaltungen mit fünf und mehr Marken sind schön anzuschauen, auf Dauer wird das aber nicht reichen. Das weiß auch DTM-Chef Gerhard Berger.
Er weiß aber auch, dass es nichts bringt, Honda, Nissan oder Lexus unter Druck zu setzen. Japaner müssen erst Vertrauen finden. So weit ist die Kooperation der beiden Serien dann doch nicht, dass die Partner aus Japan einen DTM-Einstieg in Erwägung ziehen.
«Die machen nie zwei Schritte auf einmal. Unter Druck schon gar nicht. Die setzen immer einen Fuß vor den anderen und brauchen Vertrauen. Das bauen wir gemeinsam füreinander auf», sagte Berger auto motor und sport.
Zwischenlösungen auf dem Weg dahin gibt es aber. Das im November in Fuji anvisierte und favorisierte «Modell»: Eine Art Austausch-Programm. Zwei Audi gehen in die Super GT, dafür kommen zwei Lexus in die DTM. Zum Beispiel. Möglicherweise schon 2021, das Berger nun erstmals als konkretes Jahr in Erwägung zieht.
«Ich will ihnen die Zeit geben, dass sich das ganz natürlich entwickelt und sie am Ende aus eigener Überzeugung mit einem Vorschlag um die Ecke kommen», sagte Berger.
«Vielleicht mit einem weiteren gemeinsamen Rennen dieses Jahr und als nächsten Schritt, dass ein japanischer Hersteller mit zwei Autos permanent bei uns fährt und ein deutscher in einer Art Austausch das gleiche in Japan macht», so Berger weiter: «Da würde sich für das gleiche Entwicklungsgeld die doppelte Vermarktungsmöglichkeit auf zwei großen Automobilmärkten ergeben. Das könnte 2021 so weit sein.»
Was nicht passieren wird: Eine Wiederholung des Dream Race in Fuji. Berger: «Ich möchte den Herstellern neue Vermarktungsmöglichkeiten anbieten. Da wäre China sicher ein guter Austragungsort. Es muss dann aber sichergestellt sein, dass so ein Rennen nicht vor leeren Tribünen stattfindet, weil keiner das Produkt kennt.»
Auf die Möglichkeit Macau angesprochen, sagte der Österreicher: «Ich habe auch schon an Macau gedacht. Aber da ist es leider schwer zu überholen, und wir müssten erst einmal schauen, ob wir mit unseren DTM-Autos um die Haarnadel herumkommen. Aber ja, Macau wäre eigentlich der richtige Platz.»