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DTM: Der neue Name bleibt ein heikles Thema

Von Andreas Reiners
Bekommt die DTM einen neuen Namen?

Bekommt die DTM einen neuen Namen?

2020 sollte die DTM eigentlich einen neuen Namen bekommen. Der kommt nun 2021. Frühestens. Wenn überhaupt, denn das Thema ist heikel.

Der Plan war ein ambitionierter. Als Aston Martin im Oktober 2018 den DTM-Einstieg bekanntgab, verkündeten die Verantwortlichen zugleich, dass man das Heiligste ändern wolle: den Namen der Serie. Für mehr Internationalisierung, für weniger Deutsch im Markenzeichen, was in der Vergangenheit oft eine Bremse war, wenn es um neue Mitstreiter ging.

Die Saison 2020 war angepeilt, doch der Termin konnte nicht gehalten werden. Der Grund: Es gibt bislang nichts, was überzeugend und stark genug ist, um sich von einem gewachsenen Namen wie den der DTM zu trennen.

Ein ganz heikles Thema, wie DTM-Chef Gerhard Berger zugibt. «Wir wollen und müssen internationaler werden. Aber: Wir haben deutsche Fans, die den Namen lieben.»

Denen muss man etwas präsentieren, das passt, das sie mitnimmt und weiterhin bindet. Die Eigenschaft der Deutschen, neue Sachen per se erst einmal abzulehnen, macht es nicht einfacher, der Serie eine Bezeichnung zu verpassen, die funktioniert.

«Ich gehe mit, wenn ich etwas auf dem Tisch habe, bei dem ich weiß, dass der deutsche Fan damit leben kann und mitgeht. Vorher würde ich mich nicht trauen. Bis jetzt gab es diesen Namen aber noch nicht», sagte Berger. Und das, obwohl sogar eine Agentur mit der Namenssuche beauftragt wurde.

Neben der fehlenden zündenden Idee kommt hinzu, dass viele Namen bereits geschützt sind, also aus markenrechtlichen Gründen nicht in Frage kommen.

Stellt sich mehr als ein Jahr nach der ersten Ankündigung die Frage, was jetzt noch kommen soll. Welche Idee, die es noch nicht gab. Welche Buchstabenkombination, die noch nicht auf dem Tisch lag. Stattdessen wird das Thema weggeschoben, bis 2021 gibt man sich Zeit. Berger: «2020 wäre ein Schnellschuss gewesen. Ich habe mich mit so einer schnellen Änderung nicht wohlgefühlt.»

Es soll nicht einfach nur plump ein neuer Name präsentiert werden, sondern der «Wandel» parallel auch mit Aktionen oder Marketing-Maßnahmen unterstützt werden. Die angepeilte Internationalisierung soll nicht nur anhand des Namens, sondern auch durch gezielte Maßnahmen sichtbar werden.

Kann es denn sein, dass DTM als Name trotz aller Überlegungen bleibt? Eigentlich nicht, denn die Grundsatzentscheidung steht, sie war eine Bedingung für den Einstieg von Aston Martin. Man muss aber dazu wissen: Es reicht nicht, im Frühjahr 2021 einen neuen Namen in den Ring zu werfen, da eine Einführung, auch zum Beispiel wegen des Ticketverkaufs, eine gewisse Vorlaufzeit benötigt. Es bleibt ambitioniert.


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