Paul di Resta neuer DTM-Tabellenführer.
Mann des Tages in Hockenheim: Paul di Resta
Paul Di Resta ist der grosse Sieger der DTM am Hockenheimring. Er gewann in einem Strategie-Poker vor dem lange führenden Timo Scheider und Mike Rockenfeller, der damit zum zweiten Mal in seiner DTM-Karriere auf dem Podium landete.
Scheider war ein wenig enttäuscht: «Es hat eben etwas gefehlt, Paul hat verdient gewonnen.» Di Resta hingegen war nach seinem dritten Sieg in Folge überrascht: «Mit dem Sieg habe ich nicht gerechnet, auch der Start war ja nichts besonderes. Aber dann war das Auto unschlagbar.» so der Schotte gegenüber den TV-Mikrophonen. Di Resta hat nun drei Punkte Vorsprung auf Bruno Spengler, der in Hockenheim leer ausging.
Das Rennen begann turbulent, denn die neue Kurzanbindung in Hockenheim hat sich hervorragend bewährt, zumindest was die Action angeht. Wenn auch sicher nicht so, wie sich die Verantwortlichen das gewünscht haben. Bruno Spengler verbremst sich in der Startrunde total, trifft aber niemand. Doch dadurch löst er Kettenreaktion aus, die das Feld stark dezimiert. Ralf Schumacher, Miguel Molina, Katherine Legge, Markus Winkelhock, Cong Fu Cheng und David Coulthard sind sofort ausgeschieden, Mattias Ekström musste mit beschädigtem Auto zwei Stopps einlegen. Doch bereits in der zweiten Runde nach dem Restart brach ihm hinten rechts die Aufhängung. Damit war endgültig klar, dass der DTM-Champion 2010 in einem Mercedes sitzt.
An der Spitze fuhr Scheider, dahinter versuchte Gary Paffett die Bastion Rockenfeller zu knacken, was ihm aber auch nach dem ersten Boxenstopp noch nicht gelingen sollte. Im Gegenteil, Paffett fiel im Verlauf seines zweiten Stints deutlich zurück.
Tabellenführer Bruno Spengler konnte das Rennen auch nicht beenden, ein Schaden an der Hinterachse zwang ihn nach 24 Runden zur Aufgabe.
Vorne aber war es Paul Di Resta, der den Audi das Leben schwer machte. Der Schotte war auf einer ganz anderen Strategie unterwegs und blieb so lange wie möglich draussen. Erst in der letzten Runde vor Schliessen des Boxenstopp-Fensters kam er zum zweiten Service: Mit Erfolg, er kam knapp vor dem bis dahin führenden Scheider wieder auf die Strecke.
Spannend verlief das Duell im Kampf um die Plätze vier bis acht, die nacheinander über die Ziellinie gingen. Paffett setzte sich vor Martin Tomczyk, Oliver Jarvis, Susie Stoddart und Jamie Green durch. Green hatte nach einer Kollision mit Prémat in der Boxengasse eine Durchfahrtstrasse erhalten. Der Franzose in Phoenix-Diensten musste mit einem Folgeschaden aufgeben. Einzig Klassierter ausserhalb der Punkte war Maro Engel.