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DTM-Aus 2020: Emotionaler Abschied vom Norisring

Von Andreas Reiners
Die Rennen auf dem Norisring gehören ohne Frage zu den Highlights einer DTM-Saison. Dass das Event jetzt abgesagt werden musste, sorgt für Emotionen bei den Fahrern. Vor allem bei einem.

Die DTM wird 2020 nicht auf dem Norisring fahren, die Stadt Nürnberg erteilte den geplanten Geisterrennen nur einen Tag nach der Veröffentlichung des Kalenders eine Absage. Das Aus für die beliebte Traditions-Veranstaltung sorgte bei den Fahrern für lange Gesichter.

Meister René Rast hatte in der vergangenen Saison auf dem Weg zum Titel einen ganz besonderen Sieg eingefahren: Er würgte beim Start den Motor ab und raste danach, auch begünstigt durch ein Safety Car, trotzdem noch zum Sieg, mit beeindruckenden 34,4 Sekunden Vorsprung. «Der Norisring war immer eines der besten Events des Jahres», sagte Rast.

«Kein Norisring 2020. An die Strecke, die die höchsten Höhen und tiefsten Tiefs liefert: Wir werden dich so sehr vermissen. Deine leidenschaftlichen Fans, deine unglaubliche Atmosphäre und deine verrückten Rennen», schrieb Rasts Audi-Markenkollege Nico Müller.

Marco Wittmann ist gute 15 Kilometer vom Norisring entfernt geboren und aufgewachsen, und die Beziehung des Fürthers zu seiner Heimstrecke war stets eine besondere. Denn auch wenn Wittmann 2014 und 2016 Champion wurde – am Norisring blieb er lange glücklos.

2018 brachen alle Dämme, als er endlich sein Heimrennen gewinnen konnte. Es gibt also diverse Gründe, warum es den 30-Jährigen emotional bewegt, dass es 2020 kein Event am Norisring geben wird.

Seine Gefühle teilte er in einem «Brief» an den Norisring. «In den letzten Jahren gab es Höhen und Tiefen. Du warst nicht immer gut zu mir», schrieb er: «Dass du meine Heimat warst und diese riesige Fangemeinde zu haben, zauberte mir immer ein Lächeln ins Gesicht. Du bist ein einzigartiger Ort und nach vielen Jahren der Versuche, bei dir erfolgreich zu sein, ist es 2018 endlich passiert! Diesen Tag werde ich in meinem Leben nie vergessen. Bei meinem Heimrennen zu gewinnen und es vor meinen Fans zu feiern, brachte mir wahrscheinlich mehr Freude als einen meiner beiden DTM-Titel zu gewinnen.»

Das Problem: Niemand weiß, ob und in welcher Form noch einmal DTM-Rennen auf dem Norisring stattfinden werden, da die Zukunft der Serie komplett offen ist.

DTM-Chef Gerhard Berger hatte in dieser Woche angekündigt, dass möglicherweise in zwei bis drei Wochen Klarheit herrsche, ob es weitergehe. Nicht auszuschließen ist es also, dass das Kapitel DTM am Norisring mit der Absage 2020 verhleichsweise unspektakulär endet.

«Vielen Dank für die großartigen Momente, den großartigen Sport, für den du gesorgt hast, und an die gesamte Truppe vom MCN, der immer 110 Prozent geliefert hat, um dieses Event so besonders zu machen», so Wittmann: «Ich werde hinter euch stehen, was auch immer kommt, wir werden kämpfen und stärker zurückkommen!»


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