Formel 1: FIA spricht Urteil

DTM Trophy: So soll Chancengleichheit entstehen

Von Otto Zuber
Auch McLaren ist 2020 dabei

Auch McLaren ist 2020 dabei

Leistungstests, Schwerpunktsermittlung, Windkanalerprobung – in der DTM Trophy werden in den kommenden Tagen die nächsten Weichen, für eine faire Einstufung, für die Saison 2020 gestellt.

Mit Hochdruck in die Rennzeit 2020 – trotz der Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie laufen die Planung und Umsetzungen für die Premieren-Saison der DTM Trophy auf Hochtouren.

In dieser Woche im Fokus: die Technik. Die Fahrzeuge der neuen GT-Rennserie im Rahmen der DTM werden auf unterschiedlichsten Prüfständen bis ins Detail vermessen und erfasst, um mit ausgeklügelten Simulationen die sogenannte Balance of Performance, kurz BoP, zu ermitteln.

Jedes Fahrzeugkonzept soll dabei eine faire Chance erhalten, trotz unterschiedlicher Streckencharakteristiken – zwischen klein und verwinkelt sowie schnell und flüssig – um den Erfolge zu kämpfen. 

Ziel ist es, die technische Leistungsfähigkeit der Autos durch die Einstufung jeweils an die Grenzen zu bringen und gleichzeitig eine Ausgewogenheit zwischen den Konzepten zu erreichen. Derzeit sind rund 20 Fahrzeuge von sechs verschiedenen Herstellern eingeschrieben. Noch bis 1. Juni 2020 läuft die Einschreibefrist. Mit 23.000 Euro pro Auto, exklusive der gesetzliche Mehrwertsteuer ist man als Team dabei.

«Rennfahrzeuge von sechs verschiedenen Marken, dazu 20 Teilnehmer – die DTM Trophy ist als Rennserie ein sportliches Zuhause für ganz unterschiedliche Technik-Konzepte», so Frederic Elsner, Direktor Business Unit Event bei der DTM-Dachorganisation ITR. «Und genau das wollen wir stärken und unterstützen. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, die Einstufungen anhand von objektiven Kriterien vorzunehmen, die wir bei zahlreichen Prüfstandsversuchen ermitteln. Im Ergebnis bedeutet das einen fairen Wettbewerb.»

Zwölf Teams haben sich bereits eingeschriebenen. Die Nennliste umfasst derzeit 20 Fahrzeuge der Marken Mercedes-AMG, McLaren, Audi, BMW, Porsche und Aston Martin. Sie alle verfolgen unterschiedliche Fahrzeugkonzepte. Um diese anzugleichen, werden die Fahrzeuge auf verschiedenen Prüfständen vermessen.

Eine entscheidende Rolle in Sachen Performance spielt dabei der Fahrzeugschwerpunkt. Um ihn zu ermitteln, werden alle Fahrzeuge an allen vier Rädern in einen Prüfstand eingespannt. Was ein bisschen nach Jahrmarktattraktion aussieht hat einen einfachen Hintergrund. So lässt sich das jeweilige Fahrzeug über die Längsachse drehen – bis hin zum «Überschlag» – und somit der Fahrzeugschwerpunkt ermitteln.

Eine weitere Prozedur, der sich die Fahrzeuge stellen müssen, ist der klassische Leistungsprüfstand, auf dem die Motorleistung ermittelt wird – der offensichtlichste Faktor in Sachen Performance. Da wäre aber noch die viel beschworene aerodynamische Effizienz, die im Windkanal ermittelt wird. Auch hier müssen sich die Fahrzeuge der sechs Marken einheitlichen Messverfahren stellen.

Doch wozu dienen die so gewonnen Daten? Daraus werden Simulationsmodelle der Fahrzeuge erstellt. Mit diesen Modellen werden die Rundenzeiten auf allen Rennstrecken der DTM Trophy-Saison simuliert, um wiederum daraus die Balance of Performance zu bestimmen. Um Chancengleichheit herzustellen, werden den Teilnehmern Mindestgewicht, die minimale Fahrzeughöhe sowie die Leistung der Fahrzeugtypen vorgeschrieben.


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