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Teamorder-Verbot: Bei Verstoß droht Rekord-Geldstrafe

Von Andreas Reiners
René Rast und Nico Müller

René Rast und Nico Müller

Die DTM führt zur neuen Saison das Teamorder-Verbot wieder ein. Und greift im Falle des Verstoßes hart durch: Gibt es 2020 Anweisungen an die Fahrer, die nachgewiesen werden, droht eine Rekord-Geldstrafe.

Keine Frage: Wenn die DTM schon das Teamorder-Verbot wieder einführt, muss die Strafe auch abschreckend wirken. Und das tut sie: 250.000 Euro werden bei einem Verstoß gegen die neue Regel fällig. Das wäre Rekord!

«Vereinbarungen zwischen Herstellern bzw. Bewerbern (Teams) und Fahrern, die vorsehen, dass der Hersteller bzw. Bewerber dem Fahrer für sein Verhalten während eines Qualifyings oder Rennens direkte oder indirekte Weisungen erteilen kann, die den Fahrer im sportlichen Wettbewerb beschränken, sind verboten. Bei Verstößen kann gegen den Hersteller bzw. Bewerber eine Geldstrafe von 250.000 Euro verhängt werden», heißt es im Sportlichen Reglement.

Die höchste in der DTM bislang verhängte Geldstrafe waren die 200.000 Euro, die Audi nach dem «Schieb-ihn-raus»-Skandal 2015 in Spielberg zahlen musste.

2019 kochte das Thema extrem hoch, als Audi in der zweiten Saisonhälfte sportlich überlegen war und es in Brands Hatch einen Nicht-Angriffspakt zwischen René Rast und Nico Müller gab, beide sind nicht nur Markenkollgen, sondern waren zu dem Zeitpunkt auch Titelrivalen. Audi musste dafür eine Menge Kritik einstecken, alle Parteien versuchten, zu beschwichtigen, der Ärger war groß.

Damit soll 2020 nun Schluss sein.

Wie wird das kontrolliert? Wenn ein Fahrer von sich aus sagt, dass er seinem Teamkollegen helfen will und es selbst entscheiden kann und auch keine Maßnahmen fürchten muss, «ist das für mich okay. Wenn er im Nachhinein sagt, ich habe das unter Zwang gemacht, ist das reglementswidrig», sagte DTM-Chef Gerhard Berger.

Bedeutet: Ein Fahrer müsste seinen Arbeitgeber also anschwärzen. Denn Beweise wird man durch das in der DTM geltende Funkverbot kaum sammeln können. Etwaige Szenarien und die Verhaltensweisen waren früher im Vorfeld besprochen worden, und natürlich wissen auch die Fahrer, wie weit sie gehen dürfen und wie weit besser nicht.

Audis Motorsportchef Dieter Gass glaubt, dass die neue Regelung vor allem wichtig für die Außenwirkung der Serie sein wird, dass es einen Unterschied zu früher «eher in der Öffentlichkeit» geben werde: «Da soll sich niemand mehr fragen müssen, ob es Stallregie war oder nicht. Natürlich werden wir auch jetzt keine überharten Zweikämpfe mit Kollisionen unter Markenkollegen sehen. Eine gigantische Änderung auf der Rennstrecke erwarte ich nicht, aber es ist gut, wenn das Thema durch die Regeländerung aus den Köpfen der Leute gehalten wird.»

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