Jede Menge Wirbel bei HWA: Aus, Rückzug und Trennung
Ulrich Fritz
Beim Traditionsteam HWA reißen die negativen Meldungen nicht ab, seit Wochen geht es in Affalterbach hoch her. Die neueste Entwicklung: HWA und der CEO und Vorstandsvorsitzende Ulrich Fritz gehen getrennte Wege, Fritz scheidet mit sofortiger Wirkung im gegenseitigen Einvernehmen aus dem Unternehmen aus, teilte HWA mit.
Fritz gehörte dem Vorstand der Gesellschaft seit Ende 2013 an und agierte ab dem Jahr 2016 als Vorstandsvorsitzender der HWA AG. Die Aufgaben werden vorerst von dem verbleibenden Vorstandsmitglied Martin Marx übernommen.
HWA kommt derzeit aus den Negativ-Schlagzeilen nicht heraus. Zuletzt zog man sich trotz Zusage vorerst aus der Extreme E zurück und will nicht 2021, sondern zu einem späteren Zeitpunkt mitmischen.
«Die HWA AG hat sich aus wirtschaftlichen und strategischen Gründen gegen eine Teilnahme an der Saison 1 der neuen Extreme-E-Meisterschaft entschieden», heißt es in einem Statement. «Das war natürlich keine leichte Entscheidung. Für HWA ist Extreme E nach wie vor ein sehr vielversprechendes und interessantes Projekt, aber die Ungewissheit, die vor allem durch die weltweite Corona-Pandemie in der globalen Wirtschaftslage entsteht, führt zu einer fokussierten Unternehmensstrategie, die auf bereits bestehenden Projekten basiert.»
Davor musste HWA mitteilen, dass das Unternehmen auch den Formel-E-Auftrag verliert, da Mercedes die Motorsportaktivitäten «ab der Saison 8 (Beginn Oktober 2021) restrukturiert und nahezu vollständig aus eigenen Ressourcen bestreitet».
HWA hatte den Einstieg von Mercedes in die Elektrorennserie intensiv mit vorbereitet, indem man die Saison 2018/19 bestritt.
Was davon ab Saison 8 übrig bleibt, sind «kleinere Engineering-Dienstleistungsumfänge. Der Vorstand der HWA AG prüft umgehend die Optionen zur Kompensation dieses zukünftigen Umsatzausfalls im Bereich Automobilrennsport», hieß es in einer Mitteilung.
HWA, das bis zum Mercerdes-Ausstieg 2018 mit Abstand erfolgreichste DTM-Team, war 2020 in der Formel 2 und der Formel 3 unterwegs. In Planung ist zudem die sogenannte Hyraze League, die weltweit erste Automobil-Rennserie, die auf umweltfreundlich produzierten Wasserstoff als Energieträger setzt.