Post für Rocky: Unglaublich, dass er das überlebt hat
Mike Rockenfeller mit Simon Pagenaud (Mitte) und Johnson (re.)
Jimmie Johnson zögerte nicht, als er den Crash sah. Denn der Unfall von Mike Rockenfeller bei den 24 Stunden von Le Mans im Jahr 2011 war heftig, er flog bei Tempo 300 böse ab, überlebte aber quasi unverletzt.
Ein Umstand, von dem man angesichts der Bilder nicht automatisch ausgehen konnte. Der 37-Jährige hatte bei SPEEDWEEK.com einmal erzählt, was ihm durch den Kopf ging.
«Ich habe nur gedacht: ‚Scheiße, scheiße, das Rennen ist vorbei. Das gibt es doch nicht.‘ Das war einfach eine große Enttäuschung», sagte er.
Er hat den Crash lange abgehakt. Gedanken à la «Du hättest tot sein können» gab es schon, «ich weiß auch, dass ich damals Glück hatte. Ich will das auch nicht klein reden oder auf cool machen, aber das Leben hat insgesamt viele Gefahren und birgt Risiken, das gehört einfach dazu. Als Rennfahrer ist es heutzutage überschaubarer.»
Johnson war damals geschockt. Auch wenn er Rockenfeller nicht kannte, musste er wissen, wie es seinem Rennfahrer-Kollegen geht.
«Ich kannte Mike vor dem Senden dieser E-Mail nicht, aber als ich den Crash sah, hat es mich getroffen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass er das überlebt hat», sagte Johnson bei NBC Sports.
Und da er wusste, dass beide gemeinsame Freunde hatten, konnte er seine Adresse ausfindig machen und ihm eine E-Mail senden, in der er sich vorstellte und sich nach Rockenfellers Zustand erkundigte.
Wirklich vorstellen musste er sich natürlich nicht, der inzwischen siebenmalige NASCAR-Champion war schon damals eine Legende.
«Diese E-Mail von einer Legende wie ihm zu erhalten, bedeutete mir wirklich viel», sagte Rockenfeller. «Als ich sie bekam, war ich so überrascht. Für mich zeigte das die Mentalität Amerikas. Der Rennspirit, den sie hier haben. Andere Kategorien beobachten, Respekt voreinander haben. Ganz offensichtlich zeigte es, was für ein Typ Jimmie ist.»
«In gewisser Weise hat es mich stolz gemacht, dass ein Mann wie er, zu dem ich in meiner ganzen Karriere aufschaue, sich die Zeit nimmt. Das änderte wirklich meine Stimmung», so Rockenfeller.
Und bei den 24 Stunden von Daytona schloss sich jetzt ein Kreis, denn beide bildeten mit Simon Pagenaud und Kamui Kobayashi das «All Star Team» für Action Express Racing. Das i-Tüpelchen verpassten sie nur knapp.
Denn im Cadillac DPi. fehlten am Ende nur 4,704 Sekunden auf die Sieger um den früheren DTM-Piloten Filipe Albuquerque sowie dessen Teamkollegen Helio Castroneves, Alexander Rossi und Ricky Taylor.