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Badewanne M6: «Werden DTM-Teams zu spüren bekommen»

Von Andreas Reiners
Der BMW M6 GT3 hat beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring nochmal gezeigt, was er kann. Doch Martin Tomczyk warnt die DTM-Stars nochmals, dass er nicht das einfachste Auto sei.

Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring war auch ein wehmütiger Blick zurück, ein Abschied: Der BMW M6 GT3 absolvierte seinen letzten Einsatz bei dem Langstreckenklassiker, Rowe Racing verpasste dabei auf Platz zwei mit den DTM-Stars Marco Wittmann und Sheldon van der Linde sowie Ex-DTM-Champion Martin Tomczyk die Titelverteidigung nur knapp.

Nach der aktuellen Saison hat der M6 ausgedient, der Nachfolger, der M4 GT3, steht bereits in den Startlöchern. «Der M6 ist in die Jahre gekommen. Wir haben ihn gebührend in den Feierabend geschickt, zumindest beim 24-Stunden-Rennen», sagte Tomczyk.

Und schickte hinterher: «Er ist auf ein paar Strecken nicht das einfachste Auto, das werden wohl auch die drei DTM-Fahrer noch zu spüren bekommen.»

In der DTM setzen Rowe (zwei M6 mit van der Linde und Timo Glock) und Walkenhorst (ein M6 mit Wittmann) drei der «Badewannen» ein.

Ein Begriff, den Timo Scheider im ran-Podcast immer wieder mal benutzt hatte. Liebevoll gemeint, wie er betonte. «Ich wurde immer wieder zitiert und dachte mir: ‚Leute, ich habe das nicht negativ gemeint.‘»

Vor allem auf der Nordschleife habe er das Auto geliebt, so Scheider. «Da ist er geil zu fahren. Du setzt dich rein und fühlst dich gut. Das Auto funktioniert auf Strecken wie der Nordschleife oder in Spa sehr gut – bei den anderen Strecken bleibe ich bei meiner Badewanne», lachte er.

Scheider weiter: «Mittelschnelle und schnelle Passagen, langer Radstand, das Auto fühlt sich da wohl, es vermittelt ein sehr gutes Gefühl im Grenzbereich, deshalb sind Strecken, die nicht langsam und technisch sind, Strecken, die der M6 mag.» Das Auto wurde mit dem Fokus auf die Langstrecke entwickelt, und die typischen Strecken, die ganz anders sind als die Kurse, auf denen in der Regel Sprintrennen stattfinden.

Die DTM-Teams kennen den M6 freilich in- und auswendig, außerdem soll die «Balance of Performance» dafür sorgen, dass die Autos von BMW, Audi, Mercedes, Ferrari, Lamborghini und McLaren leistungsmäßig angeglichen werden.

«Der M6 ist absolut ausgereift und wir kennen dieses Auto sehr sehr gut. Genau die beiden Aspekte sind unsere Stärken. Daher sollte es uns gelingen, den M6 auf jeder Strecke schnell auf den Punkt zu bringen», sagte Walkenhorst-Teammanager Niclas Königbauer.

Ab 2022 dann steht den Teams der M4 GT3 zur Verfügung. Tomczyk ist an der Entwicklung des Autos beteiligt. «Er hat sich sehr gut angefühlt. Im GT3-Auto muss man den Spagat schaffen zwischen Kundenauto und professionellem Werkseinsatz. Den hat BMW sehr gut hinbekommen», so Tomczyk, der weiß: «Man sieht erst gegen direkte Konkurrenz, ob das Auto ein Wurf ist oder nicht.»

BMW ließ im Vorfeld des 24-Stunden-Rennens die Hüllen fallen und präsentierte den M4 GT3 in neuen Farben. Der erste Einsatz steht auch schon fest: Der BMW M4 GT3 geht am 26. Juni beim vierten Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) an den Start. Das Auto soll im September homologiert werden. Es war von Anfang an klar, dass dies zu spät für die DTM-Saison, die Mitte Juni beginnt, sein würde.

Trotzdem ist es sehr gut möglich, dass das neue Auto bei der DTM zu sehen sein wird. «Ich bin mir sicher, dass wir das Auto irgendwo bei einer DTM-Veranstaltung sehen werden. Wie es da zum Einsatz kommt, weiß ich nicht», sagte Tomczyk. Denkbar wäre zum Beispiel ein Gaststart außerhalb der Wertung.


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