Di Grassi kurios in die DTM: Dachte, das sei ein Witz
Lucas di Grassi
Als es bei Abt beim Formel-E-Finale in Berlin sentimental wurde, kam der Rennstall mit der Idee eines DTM-Gaststarts auf Lucas di Grassi zu. Und erwischte den Routinier auf dem falschen Fuß. «Als Abt-Teamchef Thomas Biermaier mir diese Idee in Berlin erzählt hat, dachte ich, er macht einen Witz», sagte der Brasilianer.
Seine Reaktion? Auch erstmal ein Scherz: «Ich habe gesagt: 'Wenn du mir genug bezahlst, dann fahre ich!' Doch dann wurde aus dieser verrückten Idee mehr und mehr Wirklichkeit.» Denn der Gaststart in Hockenheim und am Norisring ist ein Abschiedsgeschenk – mit der Aussicht auf mehr.
Deshalb wurde zwischen den beiden langjährigen Partnern nach dem Aus von Abt in der Formel E nach sieben Jahren eine Zusammenarbeit über die Formel E hinaus festgelegt. In der Elektro-Rennserie fährt die Grassi 2022 für Venturi.
Dass di Grassi mitfahren kann, hat er auch dem langjährigen Abt-Fahrer Nico Müller zu verdanken. Denn der Schweizer hat den Kontakt zu seinem Partner Riga Mainz hergestellt und so den Einsatz erst möglich gemacht.
Denn Abt hat sich für di Grassi einen Audi R8 LMS bei Riga Mainz ausgeliehen und das Auto in den vergangenen Tagen in Kempten für den Einsatz in Hockenheim und auf dem Norisring vorbereitet.
Eine Zukunft in der DTM kann sich di Grassi auch vorstellen, wenn seine Formel-E-Karriere einmal beendet ist. Und die Traditions-Rennserie hat sich ebenfalls der Nachhaltigkeit verschrieben – für di Grassi, der den gesamten CO2-Ausstoß in den Rennen mit seinem Partner aus Brasilien kompensieren wird, ist das ein wichtiges Thema.
«Man weiß nie, was die Zukunft bringt. Ich weiß nicht, was ich in zwei, drei Jahren machen werde, aber falls ich nicht Formel E fahre, dann wäre die DTM wahrscheinlich meine erste Wahl, denn die Meisterschaft ist extrem hochkarätig», sagte er.