Toto Wolff zum Norisring-Eklat der DTM: «Ganz normal»
Das DTM-Finale sorgte für Diskussionen
Das DTM-Finale auf dem Norisring hat für kontroverse Diskussionen und viel Kritik gesorgt. Für Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist das nicht unbedingt schlecht, denn die Traditionsrennserie war so stärker in den Schlagzeilen als sie es wohl bei einem «normalen» Verlauf gewesen wäre.
«Ich habe mir die Läufe angeschaut. Sie haben viele Reaktionen hervorgerufen, viele Geschichten wurden erzählt. Wenn man nach Bernie (Ecclestone, Anm.) geht, sind viele News ja Good News», sagte Wolff am Rande des Formel-1-Rennens in Austin im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Ob DTM-Chef Gerhard Berger das auch so sieht, ist allerdings fraglich. Er hatte nach ersten verständnisvollen Aussagen ein paar Tage nach dem Finale ein Interview gegeben, in dem er sowohl die Mercedes-Teamtaktik, als auch den Abschuss von Liam Lawson durch Kelvin van der Linde scharf kritisierte.
Eine mögliche Folge des Finales: Ein Rückzug von Red Bull – die Verantwortlichen wollen die Entscheidung über 2022 in Ruhe und ohne Emotionen treffen.
«Aus der Sicht des jungen Liam Lawson war es ein schreckliches Wochenende, da kann man mit ihm nur mitfühlen», so Wolff: «Für uns war es gut gespielt, nach dem Pech von Lawson noch die Aktion mit Maxi Götz draufzusetzen. Kelvin van der Linde hat in Nürnberg nicht das beste Vorstellungsgespräch für künftige Aufgaben abgeliefert», so Wolff weiter.
Obwohl die DTM jetzt eine Serie für Privatteams ist und nicht mehr für die Werke, gab es unter den Mercedes-Teams eine Absprache.
Vor allem das Teamwork der Mercedes-Mannschaften (die Winward-Fahrer Philip Ellis und Lucas Auer ließen HRT-Pilot Götz trotz eines komfortablen Vorsprungs vorbei) hatte viele Fans auf die Palme gebracht.
Für Wolff ist das nicht überraschend. «Ich würde annehmen, wenn im alles entscheiden F1-Finale Latifi und Ricciardo vor Hamilton fahren, wenn es für ihn um Sieg und Titel geht, würden sie ihn wohl auch vorbeilassen. Das ist ganz normal. Ich war nicht in Nürnberg, aber ich nehme an, dass es unter den Mercedes-Teams die Meinung gab, dass – wenn noch die Möglichkeit besteht – ein Mercedes-Fahrer die Meisterschaft gewinnen soll.»