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Kritik an DTM: Überraschende Absage von JP Motorsport

Von Andreas Reiners
Christian Klien

Christian Klien

JP Motorsport wird 2022 nun doch nicht in der DTM an den Start gehen. Das Team kommuniziert die Gründe sehr deutlich – und übt damit Kritik.

Der schwarz-goldene McLaren war in der vergangenen Saison der DTM ein echter Hingucker. Und JP Motorsport konnte bei den drei Gaststarts in Zolder, am Nürburgring und Assen auch sportlich für das ein oder andere Glanzlicht sorgen. Trotzdem wird der junge Rennstall aus Erkelenz 2022 nicht permanent in der DTM an den Start gehen, obwohl das Team das eigentlich geplant hatte.

«Für die nächste Saison wurden die beiden vergangenen Saisons der jungen Teamgeschichte exzessiv ausgewertet und die Erkenntnisse sollen für einen Angriff auf Topleistungen in der GT World Challenge Europe umgemünzt werden», teilte JP Motorsport mit.

Der Kalender der Serie locke 2022 mit den üblichen Highlights, Klassikern und größten GT3-Rennen Europas gepaart mit dem wohl weltweit härtesten Wettbewerb im GT3-Motorsport, heißt es weiter. Geplant ist der Einsatz von zwei McLaren 720S GT3, ein drittes Fahrzeug ist eine Option. Das Fahrer-Lineup wird wieder angeführt von Ex-Formel1-Pilot Christian Klien, der auch in der DTM bei den drei Events im Auto saß.

Ein Engagement in der DTM hat sich durch die Teilnahme an der GT World Challenge Europe zum einen durch die zahlreichen Überschneidungen bei den beiden Kalendern erledigt. Stattdessen erwägt das Team das GT Masters als mögliches weiteres Betätigungsfeld, da es keine terminlichen Kollisionen gibt.

Die Entscheidung gegen die DTM hat aber auch andere Gründe, wie Teamchef Patryk Krupinski in deutlichen Worten erklärt. Dabei spart er nicht mit Kritik.

«In der DTM konnten wir dieses Jahr viel auf hohem Niveau lernen. Jedoch war relativ früh klar, dass sich um die Serie nicht unsere Zukunft drehen kann», sagte er. «Das Eventkonzept ist nicht perfekt und macht es einem Team wie uns schwer, ein gutes Business Case dafür aufzustellen», so Krupinski.

Das ist nicht alles: «Zudem geht man als Single-Player gegen ein Feld mit acht Mercedes-AMG, die im Customer-Racing-Bereich trotz unterschiedlicher Teams zusammenarbeiten, von vornherein schon benachteiligt an den Start», kritisiert Krupinski die Teamorder unter den Mercedes, die der DTM vor allem beim Norisring-Finale eine Menge Kritik eingebracht hatte.

Maximilian Götz war mit tatkräftiger Unterstützung des Winward-Duos Lucas Auer und Philip Ellis zum Titel gefahren. DTM-Chef Gerhard Berger hatte danach eingeräumt, das habe der DTM «großen Schaden» zugefügt.


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