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Nicki Thiim in der DTM: Als Papa Kurt tobte

Von Andreas Reiners
Kurt Thiim

Kurt Thiim

Nicki Thiim setzt die DTM-Tradition im Hause Thiim fort, er feiert 2022 sein Debüt in der DTM. Sein Vater war in einen der größten Skandale verwickelt.

Besser spät als nie: Nicki Thiim erfüllt sich mit 32 Jahren doch noch einen Kindheitstraum. Denn er wird 2022 in der DTM fahren und damit in die Fußstapfen seines Vaters Kurt treten, der mit Rover 1986 Meister wurde und mit Mercedes 19 DTM-Siege und 16 Pole-Positions eroberte.

«Ich bin aufgewachsen im Schatten der großen Legenden, die dieser Serie zu dem gemacht hat, was sie heute ist und weshalb sie auch immer noch stattfindet», sagte Nicki Thiim.

Der Däne stellt klar: «Die DTM-DNA steckt immer noch in mir drin. Wir sollten froh sein, dass es die Serie immer noch gibt. Für mich ist es das stärkste Fahrerfeld seit über zehn Jahren und das Beste, was es aktuell auf dem GT-Markt gibt.»

Zur DTM-DNA gehören auch die Skandale, die die Serie regelmäßig produziert hat. Kurt Thiim selbst war in eines der größten Fouls in der Geschichte der Rennserie verwickelt. Hubert Haupt, seit 2021 mit seinem eigenen Team in der DTM vertreten, hatte 1991 deshalb die damals höchste Geldstrafe kassiert, die gegen einen Fahrer verhängt wurde: 20.000 D-Mark.

Sie blieb immerhin bis 2007 die höchste Geldstrafe, ehe Mika Häkkinen insgesamt 22.000 Euro aufgebrummt bekam, weil er Martin Tomczyk von der Strecke rammte und dann verschwand, ohne das Urteil abzuwarten.

Die Strafe gab es beim Rennen in Singen, als Haupt seinen Audi-Teamkollegen half, indem er den Mercedes-Titelkandidaten Thiim mit Vollgas in den Notausgang schob. Mit einer Runde Rückstand und mit voller Absicht wohlgemerkt.

Im Playboy-Interview erinnerte sich Haupt: «Es war das vorletzte Rennen, es ging um die Meisterschaft. Vorher saßen die Teamchefs zusammen und trafen ein Abkommen, dass man sich nicht gegenseitig ins Auto fährt.»

Doch das wurde offenbar schnell wieder vergessen. «Dann ging es aber damit los, dass Roland Asch dem Strietzel Stuck ins Auto gefahren ist. Ich war auf dem dritten Platz, Stuck auf der Zwei, Biela auf der Eins. Und dann räumt mich der Winkelhock im BMW ab. Nachdem wir von allen Seiten abgeräumt wurden, kam vom Teamchef der Auftrag: „‘Hubert, den räumst du jetzt weg, der darf nicht gewinnen!‘ Dann hab ich ihn weggeräumt. Die Strafe hat dann Audi gezahlt», sagte Haupt.

Das war aber nicht alles. «Norbert Haug hat mir den Stinkefinger gezeigt, 50.000 Menschen haben mich ausgepfiffen, und Kurt Thiim hat gesagt: ‚Der Haupt ist ein Schwein.‘»

Sein Fazit: «Heute klingt das zwar lustig, aber es war schwer unsportlich. So würde ich das heute nicht mehr machen.» Den Titel holte übrigens sein Audi-Teamkollege Biela.


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