DTM in Spa: Sieg für Porsche, Drama im Titelkampf
Dennis Olsen
Irre Wende im DTM-Titelkampf: Dennis Olsen und Rene Rast sind die großen Profiteure eines ungewöhnlichen Samstags im Rahmen des sechsten Rennwochenendes in Spa.
Olsen (SSR Performance) feierte im elften Rennen des Jahres seinen ersten DTM-Sieg und bescherte Porsche den zweiten Erfolg in dieser Saison. Mehr noch: Mit 87 Punkten ist der Norweger plötzlich mittendrin im Titelrennen, er ist Gesamtvierter.
Auch Rene Rast konnte die Gunst der Stunde nutzen. Der dreimalige Champion fuhr nach einem durchwachsenen Qualifying auf Platz vier. Mit den zwölf Punkten schiebt er sich mit 93 Zählern auf Gesamtplatz zwei.
Olsen und Rast waren zum einen Nutznießer eines Dramas um Lucas Auer: Der Österreicher, der am Sonntag 28 Jahre alt wird, musste Big Points für den Titelkampf liegenlassen. Der Neffe von DTM-Chef Gerhard Berger fuhr auf dem Ardennen-Kurs lange einem zweiten Platz entgegen, schied nach einem Reifenschaden in der Schlussphase aber aus. Statt erster Verfolger des Führenden ist er mit 86 Punkten nur noch Gesamtfünfter.
Auch die restlichen Titelkandidaten schwächelten deutlich. Tabellenführer Sheldon van der Linde (Schubert-BMW, 110 Punkte) und Mirko Bortolotti (GRT-Lamborghini) blieben nach einem verpatzten Qualifying ohne Chance auf große Punkte. Van der Linde wurde Zwölfter und ging komplett leer aus, Bortolotti betrieb immerhin ein wenig Schadensbegrenzung und sammelte als Achter noch vier Punkte ein. Er ist mit 91 Zählern punktgleich mit Rast.
Jubel gab es bei Champion Maximilian Götz, er fuhr als Zweiter zum ersten Mal in diesem Jahr auf das Podium. Thomas Preining, der Porsche auf dem Norisring den historischen ersten DTM-Sieg bescherte, feierte als Dritter ebenfalls einen Podiumsplatz für das Team Bernhard.
Schrecksekunde beim Start
Für eine Schrecksekunde nach dem Start sorgten Auer und Preining. Beide gaben in der berüchtigten Eau Rouge nicht nach, und nach einer Berührung verlor Preining kurz die Kontrolle, fing seinen Porsche aber spektakulär ab. «Das hätte für beide das Aus bedeuten könne. Hut ab, dass sie da so durchgezogen haben. Das war ein großes Risiko», sagte ProSieben-Experte Mike Rockenfeller.
In der Folgezeit blieb Polesetter Olsen vorne vor Auer, der sich stetig an den Führenden heranrobbte. Kurz vor der Rennhalbzeit kam Auer zum Pflichtstopp rein, allerdings klemmte vorne links eine Radmutter – Auer verlor gute drei Sekunden auf Olsen, bei dem alles glatt lief. Es war dann auch der Reifen vorne links, der bei Auer später den Geist aufgab. Olsen wurde von Götz in der Schlussphase, in der sogar kurzzeitig noch Regen einsetzte, gehörig unter Druck gesetzt, fuhr den Sieg aber sicher nach Hause.