DTM-Hammer: Team Rosberg steigt nach 24 Jahren aus
Kimmo Liimatainen
Eine DTM ohne das Team Rosberg? Kaum vorstellbar, doch das Traditionsteam wird 2023 nicht an den Start gehen. Das gab der Rennstall am Dienstag offiziell bekannt.
Seit ihrer Teamgründung 1994 war die Mannschaft aus Neustadt an der Weinstraße bis auf eine Ausnahme – das war in der Saison 2005 – immer Teil der DTM oder ITC, die 1996 offizieller internationaler Nachfolger der DTM war.
Teamchef Kimmo Liimatainen sieht keine Chance, die DTM sportlich und wirtschaftlich sinnvoll bestreiten zu können. Was offenbar an der fehlenden beziehungsweise unklaren Unterstützung durch Audi liegt.
Denn nach der Übernahme der DTM durch den ADAC mussten sich Teams innerhalb eines bestimmten Zeitfensters einschreiben (Deadline 6. Februar) und auch schon die konkreten Fahrer benennen.
«Wir wollen nicht nur mitfahren, sondern Rennen und auch Titel gewinnen. Das ist und bleibt unser Anspruch», sagt Liimatainen. «Doch dafür benötigt man in der DTM Unterstützung, die wir in dem Maße bis zum Einschreibeschluss Anfang Februar leider nicht generieren konnten. Somit machte eine Nennung für uns keinen Sinn. Ich bedauere das sehr, denn ich denke, dass wir gute Chancen auf vordere Platzierungen gehabt hätten. Unsere Entwicklung in den Vorjahren und unsere Arbeit über den Winter hatten mich jedenfalls sehr optimistisch gestimmt.»
Das Team Rosberg blickt auf 24 Jahre in der DTM zurück; darunter sind 17 gemeinsame DTM-Saisons mit Audi Sport. Mit René Rast holte Rosberg 2017, 2019 und 2020 den Fahrertitel, dazu auch zweimal den Teamtitel. Insgesamt feierte Rosberg 36 Rennsiege und bekam auch Wechsel vom Werks- zum Kundenteam gut hin. Doch nun ist erst einmal Schluss in der DTM.
Und wie geht es weiter? «Wir sondieren für diese Saison mögliche neue Betätigungsfelder im GT-Sport; auch eine Rückkehr in die DTM ist nicht ausgeschlossen», so Liimatainen. «Außerdem führen wir unser Engagement in der Extreme E weiter und wollen uns dort den Titel zurückholen. Und die TRE GmbH, eines der führenden Unternehmen im Bereich der Fahrwerks- Entwicklung für Serienfahrzeuge, bleibt ebenfalls weiterhin ein wichtiges Geschäftsfeld von uns.»