Leader Thomas Preining: «Der schönste dritte Platz»
Dass der Drittplatzierte fast mehr strahlt als der Sieger (René Rast), kommt nicht oft vor. Sonntag nach dem drittletzten DTM-Rennen schon: «Das ist der dritte Rang, der mich in meiner Karriere am glücklichsten macht», jubelte Thomas Preining, der frühere und nun wieder aktuelle Gesamtspitzenreiter.
Zehn Punkte beträgt das Vorsprung vor Hockenheim (21./22. Oktober) auf Mirko Bortolotti, der in seinem Heimrennen vom Pech verfolgt war. Preining eroberte in seinem Heimrennen («ich freue mich schon wieder aufs nächste Jahr, die Stimmung ist großartig») 26 Punkte für die Plätze sechs und drei.
«Es war ein harter Kampf, in dem ich jede Runde pushen musste, um den Podestplatz nach Hause zu bringen. Der Druck der BMW-Fahrer war enorm», gab der Porsche-Werkfahrer zu. Preining verhinderte in der Tat einen Dreifachsieg der Münchner (Rast vor Sheldon van der Linde, Vierter Marco Wittmann), die auf trockener Bahn einen klaren Geschwindigkeitsvorteil hatten. Mitentscheidend für den Podestplatz war die perfekte Arbeit der Manthey-Boxencrew, die Preining beim Pflichtstopp in 6,5 Sekunden abfertigte.
War der Linzer über Rang drei glücklich, so musste sich Titelrivale Bortolotti durch sein «langweiligstes Rennen» kämpfen. Denn im Getümmel nach dem Start wurde er schon in der ersten Kurve vom Porsche von Marvin Dienst am Heck touchiert (der selbst angeschoben worden war), was einen Reifenschaden auslöste, der den Wiener nach einer langsamen ersten Runde zum frühen Boxenbesuch zwang. «Damit war alles gelaufen. Ich hätte noch auf ein Chaos durch Starkregen oder Safety-Car-Situationen hoffen können, aber es passierte nichts.“ Platz 22 war ein Nullergebnis, «das immer wehtut, nicht nur in der Finalphase einer Meisterschaft». Die sieben Punkte am Samstag für Platz neun hielten Bortolottis Chance für die letzten beiden Rennen aufrecht.
Von den weiteren Lokalmatadoren auf dem Red Bull Ring war Clemens Schmid deutlich zufriedener als sein Tiroler Landsmann Luggi Auer. Der sechste Platz im Grasser-Lamborghini war sein zweitbestes Resultat in dieser DTM-Saison. Obwohl er in den ersten Runden nach gutem Start sogar auf Rang vier fuhr, aber dann Wittmann nicht mehr Paroli bieten konnte, war die Leistung des Steinachers tadellos. «Unser Reifendruck war nicht optimal, dadurch verlor ich Haftung auf der Hinterachse. Aber die Pace war ganz gut. Die Hoffnung auf Regen erfüllte sich leider nicht. Die BMW hatten einen gewaltigen Überschuss auf den Geraden. In Hockenheim will ich beide Rennen hinbekommen», sagte der Lamborghini-Pilot, der Samstag (25.) punktelos geblieben war.
Mehr als die Plätze 15 bzw. elf hätte sich auch Lucas Auer erwartet. Dass sein Winward-Team Samstag im ersten Qualifying bei wechselnden Bedingungen taktisch völlig danebengriff, nahm Teamchef Christian Hohenadel auf sich. Auch Sonntag war Startplatz 21 eine schlechte Ausgangslage, doch der Kufsteiner zeigte mit zwei Aufholjagden sein Potenzial. «Generell fehlte uns Mercedes-Fahrern hier die Pace für Spitzenplätze. Da war nicht mehr drinnen, auch wenn meine Rennen nicht schlecht waren.»