Klaus Peter geht auch 2024 mit Audi V8 an den Start
Klaus Peter mit seinem Audi V8
Zur kommenden Saison werden die Tourenwagen Legenden umgestellt. Thorsten Stadler übernimmt das Zepter der Rennserie. Es sind zukünftig nur noch Tourenwagen der 80er und 90er Jahre zugelassen – Fahrzeuge der 2000er Jahre sind nicht mehr startberechtigt. Auch der Rennkalender sieht anders aus als in den letzten Jahren. Die Rennen mit dem ADAC Racing Weekend und der DTM sind komplett aus dem Fahrplan verschwunden. Unter dem neuen Motto «Family and Friends – European Tour 2024» wird die Rennserie nur noch ein Rennwochenende in Deutschland absolvieren.
Mit seinem Audi V8 zählt Klaus Peter – ein Bäckermeister, Unternehmer, Kaffeeröster, Familienvater und Rennfahrer aus Essen – zu den Stammpiloten der Tourenwagen Legenden.
Angefangen hat alles mit einem VW Scirocco Gruppe 2 der ersten Serie. 1978 startete der legendäre Willi Bergmeister aus Langenfeld mit einem solchen Modell in der Tourenwagen-Europameisterschaft. Dem Essener Bäckermeister Klaus Peter verhalf derselbe Fahrzeugtyp 2011 zum Einstieg in den Motorsport. Den Fronttriebler baute er gemeinsam mit seinem Sohn Axel auf. Zunächst reizte ihn die Youngtimer Trophy – für den Selfmademan mit dem ausgeprägten Faible für Autos und Tempo ein unprätentiöser Ansatz. «Ich bin es eben gewohnt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen», sagt der vierfache Familienvater über sich selbst.
Klaus Peter erwarb mit seinem Audi kein Originalfahrzeug aus jener DTM-Epoche, sondern baute sich seine Reproduktion zusammen mit Sohn Axel selbst auf – im Wissen, dass ein Entwicklungsprozess die Folge sein würde. «Wir konnten in kein altes Ersatzteilregal greifen, nicht aus dem Vollen schöpfen», berichtet der Pilot. Und dennoch: Die Faszination auf großen Rennstrecken wie Zandvoort oder Spa-Francorchamps war größer als jedes Leiden – und der familiäre Zusammenhalt im Fahrerlager. 2019 stiegen die Peters in die damals neu geschaffene Rennserie Tourenwagen Legenden ein. Hier gefiel es ihnen, hier fühlten sie sich zuhause – hier stellten sie gern ihren selbst gerösteten Kaffee auf den Tisch. Die Perspektive für das kommende Sportjahr? Klaus Peter macht eine verblüffend einfache Rechnung auf, da ist er ganz Kaufmann: «Früher am VW Scirocco haben wir zehn Stunden geschraubt, um eine Stunde fahren zu können. Heute am Audi V8 schrauben wir 20 Stunden, um eine Stunde zu fahren. Ich würde mir wünschen, dass wir den alten Koeffizienten des Scirocco wieder erreichen würden – dann wäre ich sehr zufrieden.»
Auf die neuen Rennkalender mit den vielen bekannten und internationalen Rennstrecken freut sich Peter. «Ach ja», sinniert der Unternehmer. «Das ist schon etwas Besonderes.» Und dann fügt er das hinzu, was für ihn das eigentlich Wichtige ist: «Ich möchte mit meinem Audi V8 auf dem Level fahren können, auf dem der Meister des Jahres 2020 unterwegs ist. Gerbert Luttikhuis ist mit seinem Mercedes aus der Klasse 2 für mich ein Maßstab – da will ich hin!»