Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Speed und Stehvermögen

Von Marcus Lacroix
Kerb-Künstler: Green (Mercedes) vor Spengler (BMW)

Kerb-Künstler: Green (Mercedes) vor Spengler (BMW)

Die Motorsport Arena Oschersleben verlangt DTM-Piloten und -Boliden einiges ab.

Nicht nur der reine Speed, sondern auch das Stehvermögen wird beim heutigen DTM-Lauf in Oschersleben eine gewichtige Rolle spielen. Die gefürchteten hohen Kerbs in Verbindung mit den sogenannten «Ludwig-Tellern» malträtieren traditionell Frontsplitter und Unterböden – und dies umso mehr, als die 2012er-Coupés über eine Holzplatte (Skid) am Unterboden verfügen, die zum Aufsetzen neigt.

«Du musst einen Kompromiss finden», weiss Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich. «Ich bin gar kein Freund des Umstands, dass die Holzdeckel auf den Ludwig-Tellern entfernt worden sind. Wenn früher einer drüberfuhr, war sofort der Splitter hin. Jetzt knallen alle so lange drüber, bis was anderes bricht. Zumindest haben wir viele Autos gesehen, die ausgehebelt wurden. Und springende Rennautos sind nie gut …»

Ein Lied davon konnte am Samstagmorgen Martin Tomczyk singen. Eingangs der ersten Schikane knickte am BMW das rechte Vorderrad ein. Der RMG-Pilot hatte um einen Hauch zu früh eingelenkt und war entsprechend brutal über den rechten Ludwig-Teller gehobelt.

Zumindest einige BMW-Piloten trieben die Minimierung der Bodenfreiheit auf die Spitze. So würden sie heute im Rennen nicht ins Ziel kommen. Ausserdem waren ausgerechnet die beiden Schnitzer-M3 von Spengler und Werner nicht nur die in diesem Punkt konservativsten – sondern auch die schnellsten.

Doch nicht nur die Kerb-Räuberei ist ein Thema, sondern auch der Reifenverschleiss über 51 Rennrunden. «Bei meinem Longrun am Freitag hatte ich Untersteuern, also waren eher die Vorderreifen ein Thema. Aber grundsätzlich musst du auch sehr auf die Hinterreifen achten. Denn irgendwann wird die Traktion zum Problem», weiss Dirk Werner.

Bis dato scheint es offensichtlich, dass sowohl BMW als auch Mercedes beim Überfahren der Randsteine Vorteile gegenüber den Audi haben. «Der BMW frisst die Randsteine geradezu», staunte Abt-Youngster Adrien Tambay. Und kein Auto kann so ungerührt über die roten «Betonwürste» hinter den eigentlichen Kerbs knallen wie der Daimler.

Noch ist für Audi nicht alles verloren, zumal vier A5-Asse auf den Startpositionen 5 bis 8 stehen. Aber die Dominanz von Zandvoort ist futsch.

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