Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

DRS und Reifen: Positive Resonanz in der DTM

Von Andreas Reiners
Rechts: DRS im Einsatz

Rechts: DRS im Einsatz

Bei den Tests in Barcelona wurden DRS und Option-Reifen ausgiebig getestet. Die geplanten Neuerungen kamen bei Teams und Fahrern gut an.

Die DTM will in der anstehenden Saison erneut neue Wege gehen. Für 2013 sind die Einführung von DRS und Option-Reifen geplant. Der Option-Reifen ist wie der Einheits-Standardreifen ein Pneu von DTM-Reifenpartner Hankook. Dieser Reifen hat eine weichere Gummi-Mischung und sorgt dafür, dass der Reifen für einen gewissen Zeitraum, etwa rund 40 Kilometer, um rund 1 bis 1,5 Sekunden bessere Rundenzeiten ermöglicht.

Jeder Pilot wird am Rennwochenende nur einen Satz erhalten, den er während des Rennens einmal einsetzen muss. Ob und wie viele Boxenstopps vorgeschrieben werden, ist bislang noch offen. 2013 werden die Reifensätze für das Rennwochenende am Freitag verlost und von Hankook für die Teams montiert. Danach werden die Reifen bis zum Einsatz im Freien Training verplombt. Dieses Prozedere wiederholt sich noch einmal zwischen Qualifying und Rennen. Beim so genannten Drag Reduction System (DRS) kann der Fahrer in einem noch zu definierenden Bereich der Strecke seinen Heckflügel vorübergehend flachstellen und seinen Top-Speed deutlich erhöhen. SPEEDWEEK.de hat sich am Rande der Testfahrten im Lager der Hersteller umgehört und Stimmen zu den Neuerungen gesammelt.

Timo Glock (BMW): Es könnte sein, dass man einen extremeren Schritt machen muss, um diesen Effekt zu erzielen. DRS kann helfen, der Effekt ist aber nicht so groß wie in der Formel 1. Da sind es 15 bis 18 km/h, in der DTM sind es acht bis zehn. Ob es zum Überholen reicht ist die Frage, aber man kommt vielleicht näher an den Vordermann ran. Das kann ich mir vorstellen.

Mattias Ekström (Audi): Ich glaube, dass sowohl die Option-Reifen als auch das DRS etwas bringen. Ich hoffe, dass DRS gut genug ist, es aber nicht zu leicht wird, zu überholen. In der Formel 1 drückt man auf den Knopf und fährt vorbei. Das hat mit Motorsport ja nichts zu tun. Ich hoffe, dass die DTM das gut im Griff hat.

Gerhard Ungar (Mercedes): Es geht in die Richtung, die man erwartet. Aus technischer Sicht oder aus Teamsicht ein positives oder negatives Fazit zu ziehen, ist der falsche Ansatz. Die Systeme sind wichtig, um die Rennen spannender zu machen. Und ich denke, das geht in die richtige Richtung.

Gary Paffett (Mercedes): DRS kennt man ja schon aus der Formel 1. Der Effekt ist aber nicht so groß wie dort. Hoffentlich hilft es beim Überholen und macht die Rennen spannender. In der DTM ist es noch ein kleines Experiment, also müssen wir sehen wie es funktioniert. Aber ich glaube, dass es eine gute Idee ist. Es kommt darauf an, wo man es benutzt. Man muss es erst einmal in den Regeln festhalten, auf welchem Weg man es benutzen kann, wie oft und wie lange und wie groß der Abstand zum Vordermann sein muss. Es ist also schwer zu sagen. Ich würde sagen etwa zehn Stundenkilometer höchstens oder zwei bis drei Zehntelsekunden. Es sollte in der DTM dafür reichen, den Vordermann angreifen zu können.

Jamie Green (Audi): DRS und die Option-Reifen sind beide gut für das Rennen, weil sie neue Aspekte dazu bringen. Es war eine gute Idee, sie einzubringen. Natürlich ist das DRS nicht die Antwort auf alle Fragen, aber es wird das Überholen erleichtern und das ist gut. Im Vergleich zur Formel 1 sind die Autos schwerer, haben weniger Geschwindigkeit. Der Effekt des DRS ist kleiner als in der Formel 1, aber es hilft, überholen zu können.

Bruno Spengler (BMW): DRS macht sehr viel Sinn und ist für das Überholen ein Schritt in die richtige Richtung. Damit die Rennen für die Zuschauer eine noch größere Show werden. Auch wenn das in der letzten Saison bereits oft der Fall war. Das letzte Rennen in Hockenheim war eines der besten, die es in der DTM gab. Ich bin sehr offen dafür und freue mich auf alles Neue. Die Strecken machen beim Überholen natürlich viel aus. Und wir haben Strecken, wo man nur schwer überholen kann. Bei allen anderen Strecken glaube ich, dass es was bringen wird. Im Moment kann man aber nur schwer sagen, was es genau bringen wird, ob es viel mehr Überholmanöver geben wird. In Zahlen denke ich, macht es zwischen vier und acht km/h aus. Es kommt aber auf die Bedingungen an und wie lang die Gerade ist.

Mike Rockenfeller (Audi): DRS funktioniert technisch tadellos und bringt auch ordentlich was – mehr Geschwindigkeit auf den Geraden und auch eine bessere Rundenzeit. Was DRS und die Option-Reifen betrifft: Alles, was die DTM-Rennen noch besser machen kann, ist eine gute Idee. Es wird versucht, mehr Überholmöglichkeiten zu bieten – das ist für uns Fahrer toll und am Ende auch für die Zuschauer.

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