Bei Christian Vietoris ging der Knopf auf
Dritter Startplatz: Christian Vietoris
Christian Vietoris konnte mit dem Qualifying eigentlich zufrieden sein. Einen kleinen Kritikpunkt fand der Mercedes-Pilot dann aber doch. «Ich war den ganzen Tag schnell unterwegs. Ich habe gepusht, aber die anderen Jungs haben noch mehr gepusht. So hat es mit der Pole nicht ganz gereicht», erklärte er. Es sei aber eine «geile Session» gewesen, so Vietoris: «Ich muss mich beim Team bedanken, sie haben einen tollen Job gemacht», erklärte er bescheiden nach dem dritten Rang.
Ein Sonderlob gab es dann auch vom neuen Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Vietoris sei bereits in der GP2 und der Formel 3 konkurrenzfähig gewesen. «Da ist er einer von den ganz schnellen Jungs gewesen«, sagte Wolff. Dann folgte der Wechsel in die DTM. Zunächst in einen Jahreswagen, dann in ein stärkeres HWA-Auto.
Von nichts kommt nichts
«Und da ist der Druck sehr groß geworden. Es gab nur noch vereinzelte Highlights», so Wolff, der aufamtmete: «Und jetzt ist etwas passiert, was wir gebraucht haben: der Knopf ist aufgegangen.» Doch von nichts kommt nichts. Vietoris hat sich bestens auf die neue Saison vorbereitet und sich einen Mentaltrainer genommen. Er habe die richtige Einstellung, lobte Wolff den 24-Jährigen. «Jetzt hat es mal geflutscht.»
Gleichzeitig stellte der Österreicher auch klar, wie wichtig Mentaltrainer in der heutigen Zeit, in der man so viele Möglichkeiten habe, sei. «Es ist so eng geworden in der DTM, dass du dich bestmöglich vorbereiten musst. Und das hat er gemacht. Jeder muss herausfinden, was am besten für ihn ist.»
Vietoris war der Vorreiter eines insgesamt überraschend guten Ergebnisses für Mercedes. Fünf der sechs Stuttgarter Autos starten aus den Top Ten. Wie geht man das Rennen nun an? «Wir werden uns zusammensetzen und das Gesamtbild betrachten. Die Reifenstrategie ist ein wichtiges Thema. Da muss man sehen, wer steht wo und startet mit welchen Reifen und was bedeutet das fürs Rennen. Man hat Daten von den Tests. Aber da es im Training geregnet hat, kommt eine Portion Ungewissheit dazu», so Wolff. Die erste strategische Entscheidung fiel 50/50 aus: Drei der sechs Mercedes-Piloten starten mit den schnelleren Optionsreifen.