Mercedes und der Norisring: Pole für Wickens
Robert Wickens
Als Robert Wickens auf dem Weg zurück in die Box war, standen seine Mechaniker bereits vor dem Zeitenbildschirm und applaudierten. Der Kanadier hatte im Qualifying-Shootout zum fünften DTM-Lauf die Bestzeit vorgelegt, als sein Landsmann im BMW noch auf die Strecke musste. Doch für Titelverteidiger Bruno Spengler reichte es nur zum zweiten Startplatz – und damit geht die Pole Position nach zehn Siegen auf dem Norisring in Serie an einen Mercedes. Beste Voraussetzungen für einen elften Stuttgarter Sieg.
Hinter Wickens und Spengler startet der Brite Gary Paffett im zweiten Mercedes als Dritter in das Rennen am Sonntag, Edoardo Mortara landete im Audi auf dem vierten Platz. Starke Vorstellungen der beiden DTM-Rookies Pascal Wehrlein (5.) und Daniel Juncadella (7.) sowie Christian Vietoris als Zehnter rundeten das gute Mercedes-Ergebnis mit fünf Autos unter den ersten Zehn ab. «Der fünfte Platz war mehr, als man erwarten konnte. Es ist nur etwas schade, dass ich nicht in Q4 gekommen bin. Nach dem Training konnte man nicht damit rechnen», sagte Wehrlein.
Neben Spengler fuhr der dreimalige Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx als Sechster als einziger BMW-Pilot in die Top Ten. Bereits auf dem Lausitzring hatten sich die Titelverteidiger aus München auf den zahlreichen Bodenwellen schwer getan. Die beiden Audi-Piloten Filipe Albuquerque (8.) und Mattias Ekström (9.) komplettierten die Top Ten.
In Q2 hatte es die ersten drei BMWs erwischt. Der im 15 Kilometer entfernten Fürth geborene Marco Wittmann startet als Zwölfter, einen Rang vor Audi-Pilot Timo Scheider. Der 34-Jährige berichtete von einem technischen Problem im Training, dass ihn 45 Minuten gekostet habe. Trotzdem war der zweimalige Champion zunächst gut unterwegs. «Die ersten beiden Sektoren waren sehr gut, im dritten Sektor fehlten zwei Zehntel. Sonst wären wir bei der Musik dabei gewesen», sagte Scheider.
Green nur auf 14
Mister Norisring Jamie Green, der für Mercedes zuletzt vier Mal in Nürnberg gewann, landete in seinem Audi nur auf dem 14. Platz. Timo Glock (BMW) wurde 16. «Ich hatte keine Stabilität auf der Hinterachse und habe deshalb keine gute Runde zustande gebracht. Das ist natürlich enttäuschend», so Glock.
Wie eng es auf dem Norisring zugeht, zeigte sich bereits in Q1. Spitzenreiter Mike Rockenfeller schied sang- und klanglos als 19. aus. « Das Auto war sehr schwierig zu fahren. Der Norisring ist zwar nicht meine Lieblingsstrecke, aber ich kann sicher mehr als Platz 19. Ich habe wohl das falsche Setup erwischt. Jetzt müssen wir überlegen, was wir machen», sagte der Audi-Pilot.
Tomczyk enttäuscht erneut
Auch drei BMW-Piloten strichen vorzeitig die Segel, darunter Ex-Champion Martin Tomczyk, der weiterhin vergeblich auf das Ende seiner Pleitenserie wartet. Der 31-Jährige ist saisonübergreifend seit acht Rennen ohne Punkte. Mit Startplatz 17 wird es am Sonntag nicht unbedingt einfacher, das zu ändern.