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Vitaly Petrov: «DTM? Warum nicht?»

Von Andreas Reiners
Vitaly Petrov

Vitaly Petrov

Der Russe kann sich ein Engagement in der DTM durchaus vorstellen. Oberste Priorität hat für den 28-Jährigen aber die Rückkehr in die Formel 1.

Vitaly Petrov pokert. Der 28-Jährige lässt sich alle Optionen offen. Auch die DTM wäre für den Russen eine Möglichkeit, seine Motorsportkarriere auf hohem Niveau fortzusetzen. Die Erfahrung mit einem Tourenwagen ist bei Petrov allerdings noch ausbaufähig. «Ich habe mit vielen Fahrern gesprochen und mir die DTM im TV angesehen. Ich denke, es ist eine großartige Serie. Aber auch sehr hart. Hier wird jeder kleine Fehler bestraft“, sagte Petrov.

Petrov hatte beim Moscow City Race erstmals in einem DTM-Auto gesessen, konnte wegen des Regens aber nicht viel ausprobieren. Bei seinem Einsatz im Renntaxi in Diensten von Mercedes am Rennsonntag konnte sich der Russe zumindest ein wenig austoben. Kann er sich eine Zukunft in der DTM vorstellen? «Warum nicht? Es ist eine fantastische Serie. Ich muss nur das Auto verstehen und verstehen, wie hier gearbeitet wird. Es ist ja mein erstes Mal. Ich werde mir das hier in Moskau näher anschauen. Und vielleicht eines Tages bin ich dann auch bei einem Rennen dabei.»

Bei aller Begeisterung: Die DTM ist für Petrov nur die 1b-Lösung, denn die Rückkehr in die Formel 1 hat oberste Priorität. «Ich kann dort immer noch viel erreichen. Es ist für mich sehr wichtig, im nächsten Jahr zurückzukehren. Falls nicht, müssen wir über Alternativen sprechen», sagte Petrov, der vergangene Saison noch für Caterham fuhr, vor der neuen Saison sein Cockpit aber räumen musste, im Rahmen des sechsten DTM-Laufs auf dem Moscow Raceway.

Petrov stellte sich am Sonntag in einer Jacke von Mercedes den Fragen der Journalisten. Die Stuttgarter hatten den Russen gefragt, ob er als Lokalmatador Werbung für den DTM-Lauf machen könne. Petrov sagte zu, eine klassische Win-Win-Situation also. Könnte dann vielleicht Mercedes dem derzeit arbeitslosen F1-Fahrer helfen, ein neues F1-Cockpit zu finden? Immerhin beliefern die Stuttgarter ab 2014 gleich drei Teams mit Motoren. «Ich bin offen für Gespräche und wenn sich etwas ergibt, wäre das großartig, denn Mercedes hat in Russland einen großen Markt und große Unterstützung in Russland» erklärte Petrov. Wenn Mercedes ihn unterstütze, sei das ein Traum, bekräftigte Petrov.

Marussia oder Sauber?

In Frage kommen da vor allem Force India und Williams, die noch nicht alle Plätze für die kommende Saison vergeben haben. Möglich wäre aber auch ein Engagement beim russischen Team Marussia. Allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. «Ich muss ihre Pläne verstehen, was sie wollen und wie sie in der Formel 1 sein wollen – nur mitfahren oder weiter wachsen», sagte Petrov, der auf Gespräche vorbereitet ist. Hinterherfahren will der Russe allerdings nicht.

Auch Sauber mit seinen russischen Investoren, die den Schweizer Rennstall vor dem finanziellen Aus bewahrten, ist eine mögliche Option. Momentan werde das aber nicht näher diskutiert, räumte Petrov ein. «Alles ist möglich. Ich mache die Tür nicht zu, ich spreche mit jedem. Wir müssen uns zusammensetzen und dann eine Entscheidung treffen, was wir tun werden», sagte Petrov und hofft auf weitere und vor allem konkrete Gespräche nach der Formel-1-Sommerpause. «Wir werden sehen», sagte Petrov, der allerdings auch meint, dass die F1-Premiere 2014 in Russland unbedingt einen russischen Fahrer braucht.

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