DTM zieht Konsequenzen: Ohne Umwege zum Wiegen
Mattias Ekström
Die DTM zieht aus dem Fall Ekström die ersten Konsequenzen. Ab dem Rennen in Moskau an diesem Wochenende müssen die Piloten nach der Zielankunft ohne Umwege zum Wiegen und können erst im Anschluss ins Parc fermé, um mit den Teammitgliedern zu feiern. Die Regel ist allerdings nicht neu, sie wurde in der Vergangenheit aber vor allem aufgrund der TV-Bilder relativ flexibel gehandhabt und stillschweigend geduldet. Bilder eines mit seiner Mannschaft spontan feiernden Siegers sind eben wesentlich emotionaler.
Damit ist nach den Vorkommnissen am Norisring aber nun Schluss. In Nürnberg war Audi-Pilot Mattias Ekström nach seinem Sieg im ersten Überschwang der Gefühle zahlreichen Teammitgliedern um den Hals gefallen. Nichts Ungewöhnliches eigentlich. Es waren Bilder, wie man sie seit Jahren nach jedem Rennen sieht.
Unter anderem Ekströms Vater hatte aber die Chance genutzt, um seinem Sohn eine Wasserflasche in die Tasche des Rennoveralls zu schütten. Das hatte zur Disqualifikation des Schweden geführt. Audi war in der Berufungsverhandlung gescheitert, der DMSB entschied zudem, dass es erstmals seit 29 Jahren keinen Sieger bei einem DTM-Rennen gibt.
Die Vorkommnisse waren unmittelbar nach dem Rennen und noch vor dem Wiegen passiert, weshalb Ekström und Audi nach Ansicht des DMSB gegen die Parc-fermé-Regeln verstoßen haben, nach denen vor der technischen Nachuntersuchung des Fahrzeugs keine Materialien oder Substanzen entfernt oder hinzugefügt werden dürfen. Um einen ähnlichen Fall in Zukunft zu vermeiden, soll die Regel nun konsequent angewendet werden.
Das Sportliche Reglement wurde zudem in weiteren Punkten ergänzt: Nach dem Rennen ist es im Parc fermé verboten, das Auto anzuheben sowie den Luftdruck der Reifen zu prüfen. Als Sachrichter für den Parc fermé vor dem Podium wurde Niels Wittich benannt. Wittich zeichnet für den Gesamtablauf des Parc fermé verantwortlich. Zutritt zum Parc fermé haben zudem ausschließlich DMSB-Offizielle. Für TV-Partner ARD wurde separat markierter Bereich eingerichtet, zu dem maximal vier Personen Zutritt haben.