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DTM in Moskau: Lange Streckenvariante schon 2014?

Von Andreas Reiners
Der Moscow Raceway

Der Moscow Raceway

Die DTM war vom Moscow Raceway grundsätzlich begeistert. Großer Kritikpunkt: Die Kurzvariante über 2,555 Kilometer.

Die DTM-Piloten waren sich schnell einig: Die neue Strecke vor den Toren Moskaus hat den Härtetest bestanden. Nahezu alle Fahrer waren voll des Lobes über den Zustand des 2012 eröffneten und vom Aachener Architekten Hermann Tilke entworfenen Kurses: «Angenehm zu fahren», «sehr technisch» oder ein schlicht ein Gefühl wie im eigenen Wohnzimmer. Einen Kritikpunkt gab es dann aber doch: Dass die DTM beim sechsten Saisonrennen die 2,555 Kilometer kurze Variante gefahren ist.

Wenn es nach vielen Piloten und auch den Motorsportchefs geht, soll das schon im kommenden Jahr anders sein. «Das ist eine sehr schöne Strecke. Die Runde könnte aber definitiv länger sein. Wir tun unseren Autos und unserer Serie etwas Gutes, wenn wir die längere Strecke haben», sagte BMW-Motorsportchef Jens Marquardt.

Das Problem in diesem Jahr war die Auslaufzone, die unmittelbar nach der Kurzanbindung gekommen wäre. Außerdem sehen es die Verantwortlichen gerne, wenn die Fahrer öfter an den Zuschauern vorbei fahren. «Man soll mir die Fans erst einmal zeigen die kommen, weil man fünfmal mehr an ihnen vorbeifährt. Außerdem war man der Meinung, dass die Auslaufzone nicht genug war, obwohl sie den FIA-Standard hat», erklärte Timo Scheider im Gespräch mit SPEEDWEEK.COM. Und bestätigte, dass eine Lösung für 2014 anvisiert wird.

«Wir haben uns mit den drei Fahrervertretern, dem DMSB und dem Renndirektor getroffen und haben uns mit der Streckensicherung angeschaut, warum wir nicht die lange Variante gefahren sind. Wenn die Auslaufzone geändert würde, dann wäre es vom Sicherheitsstandard her gut genug, um nächstes Jahr die lange Variante fahren zu können. Und das wird das Ziel sein. Ob und wann es umsetzbar ist, wird sich dann zeigen», sagte Scheider.

Kurzanbindung sehr künstlich

Dem Audi-Piloten hat die Kurzanbindung sowieso nicht gefallen. «Die Kurzanbindung ist eine sehr künstliche Kurve, die vom Rhythmus gar nicht ins Layout passt. Der Rest hat einen guten Flow zwischen langsam und schnell, und das macht auch Spaß. Aber wenn du eine Kurve hast, wo der Radius und der Winkel gar nicht zusammen passen, dann reißt der Rhythmus auf der Runde ab», sagte Scheider. Auch Titelverteidiger Bruno Spengler findet, dass das Auto sehr instabil wird, weil man beim Einbiegen immer im Richtungswechsel sei. Deshalb sagte der Kanadier über die Pläne: «Wenn das gehen würde, würde ich mich das sehr freuen.»

Auch Audis DTM-Leiter Dieter Gass ist kein Fan von verkürzten Strecken, von denen die DTM mehrere im Kalender hat. «Mit der kurzen Variante machen man die Charakteristik der Strecke kaputt», so Gass. Und Mercedes‘ DTM-Manager Wolfgang Schattling merkte hinsichtlich einer möglichen Lösung für 2014 an: «Ich glaube nicht, dass es so viel Aufwand ist. Der Kurs lässt aber nichts zu wünschen übrig, er hat Formel-1-Standard.»

Lange Variante sehr schön und interessant

Auch zahlreiche andere Piloten könnten sich mit der längeren Variante (4,070 Kilometer) anfreunden. «Ich habe mir eine Onboard-Kamera von der langen Strecke angesehen. Die sieht sehr schön und interessant aus. Wir fahren leider nur die Kurzanbindung, und die Kurve 6 ist nicht die schönste. Das Überholen ist hier auch sehr schwierig», sagte Glock. Und sein MTEK-Teamkollege Marco Wittmann meinte: «Es wäre interessanter gewesen, die lange Version zu wählen. Es sind viele langsame Kurven dabei, es ähnelt sehr Brands Hatch. Und wenn es nicht so läuft wie gewünscht, dann favorisiert man die Strecke vielleicht auch nicht unbedingt.»

45.000 Zuschauer kamen zum ersten DTM-Rennwochenende in Moskau, ein ordentlicher Wert. Damit es in Zukunft noch mehr werden, regt Marquardt eine Verlegung aus der Ferienzeit im August an. Viele Einheimische waren schlicht im Urlaub. Doch das Fazit fällt positiv aus: «Die Vorzeichen sind klasse, wir können noch sehr viel daraus machen.»

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