Timo Glock: Viel gewagt, wenig gewonnen
Timo Glock
Wenn man nichts zu verlieren hat, kann man auch schon mal etwas wagen. Das dachte sich auch Timo Glock und setzte beim achten DTM-Saisonrennen in Oschersleben mit seinem MTEK-Team auf eine ganz ungewöhnliche Strategie: Auf den möglichen Einsatz des Safety Car.
«Wir haben gegambelt in der Hinsicht, dass wir in Runde sechs schon beide Stopps hinter uns gebracht haben. Dadurch wäre ich im Falle des Falles noch in der Führungsrunde gewesen und hätte so bei einem Safety Car die Chance gehabt, vorne dabei zu sein», erklärte der BMW-Pilot im Gespräch mit SPEEDWEEK.COM.
Das Problem: Das Satefy Car kam nicht. Und Glock musste 45 Runden auf einem Reifensatz auskommen. Der Optionsreifen hielt in Oschersleben allerdings nicht ganz so lange wie zuletzt. «Unser Auto war gut für 30 Runden auf dem Reifen. Die letzten zehn Runden habe ich aber keine Chance gehabt, gegenzuhalten oder etwas auszurichten. Da wurde es klar, dass es nicht aufgeht», sagte Glock.
Wirklich unzufrieden ist der frühere Formel-1-Pilot aber nicht. «Wenn ich um mich herum schaue: Marco (Wittmann) ist mit einer komplett anderen Strategie unterwegs gewesen und ist drei Plätze vor mir ins Ziel gekommen», erklärte der 31-Jährige und verteidigte die ungewöhnliche Maßnahme. «Wir waren auf Startplatz 16. Wir haben irgendwas versuchen müssen. Wir hatten nichts zu verlieren. Abgehakt.»
Der Genickbruch war wie bei vielen anderen Piloten das Qualifying. Glock und sein MTEK-Teamkollege Marco Wittmann waren in Q2 zu spät auf der Strecke. Da hatte es bereits angefangen zu regnen. «Das Auto war nicht schlecht. Wir hätten auch als Team ganz gut aussehen können, wenn uns das Qualifying nicht auf dem falschen Fuß erwischt hätte. Das hat uns das Wochenende ein bisschen versaut. Von so weit hinten kannst du nichts mehr ausrichten.» Auch nicht mit einer gewagten Taktik.