Mattias Ekström: Abschied von Audi?
Wo geht der Weg hin?
Mattias Ekström hat nach dieser Saison alle Optionen. Der Vertrag des 35-Jährigen bei Audi läuft zum Ende des Jahres aus, der Schwede wäre dann frei für einen Wechsel. Bereits nach der vergangenen Saison hatte es angeblich Gespräche mit BMW gegeben. «Ich fahre auch dieses Jahr mit offenen Augen. Ende des Jahres schauen wir, wie die Gefühle sind», hatte Ekström vor der laufenden Saison gegenüber SPEEDWEEK.COM erklärt. Nach dem achten DTM-Saisonrennen in Oschersleben hakten wir mal nach.
«Zur Zusammenarbeit gehören ja immer zwei Seiten. Ich hätte natürlich gerne ein besseres Jahr gehabt. Wichtig ist, dass man glücklich ist», sagte Ekström. Ist er denn glücklich? «Glücklich ist die eine Sache, zufrieden die andere.»
Zufrieden kann er natürlich nicht sein. Es war eine für ihn unbefriedigende Saison mit ein paar Höhen, aber auch genug Tiefen. Höhepunkt und Tiefpunkt zugleich war wohl der Wasserflaschen-Skandal vom Norisring, als ihm der Sieg an seinem 35. Geburtstag nachträglich aberkannt wurde. Zwei Wochen darauf in Moskau war Ekström siegfähig, steckte aber zugunsten des Titelkandidaten Mike Rockenfeller zurück und gab sich mit Platz zwei zufrieden.
Zwischendurch überzeugte er immer wieder mit eindrucksvollen Aufholjagden. Das Problem des Schweden waren sowieso nicht die Rennen («Da hatte ich das Gefühl, dass ich immer gut genug war»), sondern das Qualifying. «Das war nicht so positiv. Und das Qualifying ist nun mal der Schlüssel zum Erfolg.» Erklärungen für die beiden unterschiedlichen Welten Qualifying und Rennen gebe es schon, sagte Ekström. «Aber die werden intern geklärt.»
Und wie geht es nun mit ihm weiter? Immerhin haben Audi und er eine lange gemeinsame Vergangenheit. In den nunmehr 13 Jahren gewann der Schwede zweimal den DTM-Titel. «Ich weiß noch nicht was ich ab dem 1. Januar mache», erklärte er und ließ genügend Raum für Spekulationen. Schließlich hat der Schwede in den vergangenen Jahren auch einige Ausflüge in andere Motorsport-Klassen unternommen.
Doch was will eigentlich Audi? «Wir unterhalten uns mit Mattias und würden natürlich gerne mit ihm weiterarbeiten. Deswegen bin ich auch optimistisch, dass wir dort eine Einigung finden», erklärte DTM-Leiter Dieter Gass, der zudem bestätigte, dass die Ingolstädter auch den zweiten Audi-Routinier halten wollen. «Auch bei Timo Scheider sind wir im Moment in Diskussionen. Er hat letztes Jahr eine schlechte Saison gehabt. Dieses Jahr ist aber eine ganz andere Saison, auch wenn das Ergebnis ähnlich aussieht. Er hat von Anfang an eine gute Performance gehabt, die ihm durch gewisse Dinge verhagelt wurden», so Gass.