Toto Wolff: Mercedes-Youngster reif für die DTM
Toto Wolff
Für DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck war die Leistung von Mercedes in der aktuellen DTM-Saison ein «Armutszeugnis». Mercedes selbst sieht das freilich anders, und das auch nicht ganz ohne Grund. Denn es war nicht alles schlecht. Was aber vor allem hängenblieb: Die beiden vergangenen Rennen in Oschersleben und Zandvoort, in denen nur Gary Paffett in die Punkte fuhr. Das war in der Tat desaströs, doch vor allem die Mercedes-Youngster konnten 2013 für das eine oder andere Highlight sorgen.
«Seit dem Auftaktrennen in Hockenheim im Mai bis jetzt, haben unsere erfolgshungrigen Mercedes Junioren eine starke Leistung gezeigt und bewiesen, dass sie reif sind für die DTM. Mit dem Abschlussrennen am Sonntag freuen wir uns gleichzeitig schon auf die Saison 2014, in der wir gestärkt und mit neuem Kampfgeist hervorkommen werden!», stellte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff vor dem Saisonfinale in Hockenheim am kommenden Wochenende klar.
Allerdings zahlten sich die starken Leistungen nicht immer in Punkten aus. Christian Vietoris und Robert Wickens fuhren lange um den Titel mit, und auch Rookie Daniel Juncadella kann mit 20 Zählern zufrieden sein. «Beim Saisonauftakt waren wir in diesem Jahr konkurrenzfähig und ich bin überzeugt, dass wir auch beim Finale gut abschneiden können und ich so zum Saisonabschluss ein weiteres gutes Ergebnis einfahren kann», sagte der Spanier.
In Hockenheim immer schnell
Ein Vorteil für den 22-Jährigen: Durch den Saisonauftakt kehrt Juncadella noch in der laufenden Saison auf eine Strecke zurück, auf der er bereits DTM-Erfahrung sammeln konnte. «Die Strecke bietet mit ihren langen Geraden und harten Bremspunkten einige gute Überholmöglichkeiten und ich hoffe, dass wir den Fans viel Action bieten können. Der Kurs zählt zu meinen Lieblingsstrecken und ich war dort bislang in allen Rennserien schnell», so der Spanier.
Roberto Merhi fiel in dieser Saison besonders oft negativ auf, unter anderem durch Kollisionen mit den BMW-Konkurrenten Martin Tomczyk und Timo Gock, aber auch durch unüberlegte Aktionen gegen eigene Teamkollegen. Das Ergebnis: Acht Punkte hat der Spanier auf dem Konto. Einen davon holte er beim Saisonauftakt. «Mein Ziel ist es, mich im Qualifying zu steigern und die Saison in Hockenheim so zu beenden, wie ich sie dort begonnen habe - mit einem Punkteergebnis», so der 22-Jährige.
«Hockenheim ist ein interessanter Kurs, auf dem vor allem der letzte Sektor Fahrer und Auto stark fordert. Um eine gute Rundenzeit zu erzielen, muss man im Kurven-Geschlängel des Motodroms schnell sein. Neben einem guten Topspeed und viel Abtrieb für den letzten Sektor kommt es in Hockenheim auch auf die Bremsen an. Mehrmals pro Runde gibt es harte Bremszonen, in denen man aus hohen Geschwindigkeiten stark abbremsen muss», erklärte Merhi.
Wehrlein: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
Und das Mercedes-Küken? Hat am DTM-Wochenende eigentlich etwas zu feiern, denn Pascal Wehrlein wird am Freitag 19 Jahre alt. Viel Zeit bleibt aber nicht. «Ich werde mich mit meinen Ingenieuren auf das Training vorbereiten und früh ins Bett gehen, damit ich am Samstag fit für das große Finale bin. Die Geburtstagsfeier wird dann später nachgeholt», sagte Wehrlei, der sich allerdings gerne selbst beschenken würde.
Der Youngster hatte beim Saisonauftakt gleich in seinem ersten Rennen für Furore gesorgt. «Ich habe gute Erinnerungen an mein DTM-Debüt in Hockenheim, bei dem ich meine ersten 18 Führungsrunden sammeln konnte und mit Platz elf nur knapp außerhalb der Punkteränge ins Ziel kam», erinnert er sich.