Tod von Sean Edwards: Scheider ringt mit Emotionen
Nachdenklich: Timo Scheider
Der Tod von Sean Edwards hinterlässt auch in der DTM tiefe Spuren. Nicht nur, weil der Brite zuletzt noch in Zandvoort im Porsche Carrera Cup im Rahmenprogramm unterwegs war und auch als Fahrer in Audis DTM-Taxi fungierte. Vor allem wird den Piloten bewusst, wie gefährlich ihr Job letztendlich doch ist. Audi-Routinier Timo Scheider kann immer noch nicht fassen, dass der 26-Jährige am vergangenen Dienstag in Australien bei einem Fahrtraining als Beifahrer ums Leben kam. «Es ist unglaublich schwierig, in Worte zu fassen, was in einem vorgeht. Das ist ein harter Schlag», sagte Scheider.
Die DTM ist in Sachen Sicherheit allerdings ganz vorne dabei und blieb in den vergangenen Jahren von schwerwiegenden Unfällen verschont. Trotzdem macht sich der zweimalige Champion so seine Gedanken. «Wir reden immer davon, wie sicher unser Sport ist. Vielleicht sind wir Rennfahrer etwas leichtfertig, wenn wir sagen, dass unsere Autos so sicher sind, dass sowieso nichts passieren kann. Man versucht, seine Emotionen in den Griff zu bekommen, weil einem klar wird, dass man in einem Fahrzeug sitzt, das hier und da vielleicht doch lebensgefährlich ist», sagte der 34-Jährige.
Doch Scheider ist nicht nur Rennfahrer. Als Familienvater hat man dann noch einmal eine ganz andere Sicht auf solche Geschehnisse. «Die Emotionen, die man im Motorsport erlebt, mit Höhen und Tiefen, die sind das eine. Aber dann zu sehen, dass einem Fahrerkollegen, einem so großen Talent, jemandem, der auch im Hause Abt und Audi mit seinen Testfahrten bestens bekannt war, so etwas passiert: Dann ringt man nach Worten und kämpft mit seinen eigenen Emotionen», so Scheider.
Denn Edwards war nicht der erste Pilot, um den der internationale Motorsport in diesem Jahr trauert. «2013 ist ein trauriges und schwieriges Jahr im Motorsport. Allan Simonsen und Maria de Villota, die kürzlich tot aufgefunden wurde und schließlich jetzt der Unfall, das ist Wahnsinn», so Scheider.