Farfus und BMW: Noch zwei Titel schnappen
Augusto Farfus
Als Augusto Farfus vor knapp drei Wochen Zandvoort mit seiner Tochter auf dem Arm und seiner Frau Liri an der Seite verließ, hatte er die «Niederlage» schon abgehakt. Trotz seines Sieges in den Niederlanden hatte der Brasilianer den Kampf um den DTM-Titel verloren. An Audi-Pilot Mike Rockenfeller, dem ein zweiter Platz hinter dem BMW-Mann reichte. Glücklich mit sich und der Welt war Farfus trotzdem.
«Unser BMW-Team RBM hat in seiner erst zweiten DTM-Saison Großartiges geleistet. Der zweite Platz in der Fahrerwertung ist uns nicht mehr zu nehmen. Und dass wir vor dem letzten Rennen noch die Chance auf den Gewinn der Teamwertung haben, ist großartig. Wenn wir konzentriert bleiben, können wir uns diesen Titel schnappen», sagte Farfus vor dem Saisonfinale am kommenden Wochenende in Hockenheim.
Also dort, wo seine erfolgreichste DTM-Saison begann. «Ich würde mir wünschen, die Saison so zu beenden, wie sie begonnen hat: mit einem Sieg in Hockenheim», hofft Farfus. Aber nicht nur Farfus hat gute Erinnerungen an die Traditionsstrecke, sondern auch BMW selbst. Im vergangenen Jahr holten die Münchner im Jahr des Comebacks alle drei Titel.
Und 2013 sind immer noch zwei Meisterschaften möglich. In der Herstellerwertung liegt BMW mit 317 Punkten nur knapp hinter Audi (325). Und in der Teamwertung hat das Farfus-Team ebenfalls nur einen kleinen Rückstand auf Rockenfellers Phoenix-Mannschaft (148 zu 151). «Der Hockenheimring ist eine Strecke, auf der es für BMW in der DTM bisher immer gut gelaufen ist. Nirgends sonst haben wir so viele Siege errungen wie dort. Auch die Triumphe von Bruno Spengler 2012 und Augusto Farfus zum Start in die Saison 2013 haben wir natürlich noch in bester Erinnerung», sagte Motorsportdirektor Jens Marquardt.
Ganz nebebei will BMW den M3 standesgemäß verabschieden, bevor in der neuen Saison der M4 DTM an den Start gehen wird. «Wir gehen gut vorbereitet ins letzte Saisonrennen – und freuen uns auf die vielen Fans sowie die einmalige Atmosphäre beim Finale», so Marquardt.
Für beide Titel wird dann auch Joey Hand eine wichtige Rolle spielen. Der US-Amerikaner kann auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken: 32 Punkte bedeuten derzeit Platz elf und eine enorme Steigerung zum Vorjahr. «Schnelle Passagen, enge Kurven, harte Bremspunkte – das ist genau, was ich liebe. Der Kurs kommt meinem Fahrstil entgegen. Gleich zu Beginn des Jahres konnte ich hier als Siebter Punkte mitnehmen. Das war wichtig für den weiteren Verlauf der Saison. Ich bin mit meinem zweiten DTM-Jahr insgesamt zufrieden – und werde zum Abschluss noch einmal alles geben, um mit dem BMW Team RBM die Teamwertung zu gewinnen. Das hätten sich die Jungs verdient», sagte der 34-Jährige.
Und auch Teamchef Bart Mampaey hat den Teamtitel fest im Blick. «Wir liegen nur drei Punkte hinter den Führenden in der Teamwertung. Natürlich wird meine Mannschaft alles daran setzen, nach dem letzten Rennen in Hockenheim den Pokal mit nach Hause zu nehmen. Aber ganz gleich, wie das Finale auch ausgehen wird: Es ist großartig, was wir in unserer erst zweiten DTM-Saison erreicht haben. Jeder im BMW Team RBM ist mit Herzblut dabei. Das macht mich unglaublich stolz. Wenn wir ein ähnlich gutes Resultat wie in Zandvoort oder beim Saisonauftakt in Hockenheim erreichen, können wir den Teamtitel noch gewinnen. Das wäre einfach fantastisch.»