Rocky: DTM zu gewinnen ist schwieriger als die F1
DTM-Champion Mike Rockenfeller
Wer ist der bessere Rennfahrer: Ein Formel-1- oder ein DTM-Pilot? Oder anders ausgedrückt: Könnte ein aktueller DTM-Fahrer auch in der Motorsport-Königsklasse mithalten? Für DTM-Champion Mike Rockenfeller ist das keine Frage. «Gary Paffett, Bruno Spengler oder auch ich: Warum sollten wir dort nicht fahren können? Es ist ja nicht wie erste und zweite Liga», sagte Rockenfeller. Der Audi-Pilot hatte jüngst erklärt, umgekehrt würde auch der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel in der DTM erst einmal Lehrgeld zahlen.
Die beiden Serien grundsätzlich miteinander zu vergleichen sei allerdings schwierig. «Die technischen Reglements sind ganz anders. Ein bisschen ist es so, als würde man diskutieren, ob die Tour de France besser ist als eine Leichtathletik-WM. Wir reden über den Motorsport, aber das sind zwei ganz unterschiedliche Sachen», sagte Rockenfeller.
Trotzdem macht der 30-Jährige Werbung für seine Serie. Die DTM sei vor allem ausgeglichener als die Formel 1. Dort sind zahlreiche Paydriver unterwegs, die aufgrund ihrer Sponsoren ein Cockpit erhalten und möglicherweise besseren Piloten vorgezogen werden. «Die Piloten in der Formel 1 sind ja nicht alle nur wegen ihres Könnens dort. Man hat etwa zehn Profis, der Rest bringt noch Geld mit», so Rocky.
Ganz im Gegensatz zur DTM, die, so das Credo der Hersteller BMW, Audi und Mercedes, die Fahrer nur aufgrund ihres Talentes verpflichten. «Wir haben 22 Autos, jedes ist optimal abgestimmt, man kann aus jedem Auto alles rausholen, deshalb ist das gesamte Feld so dicht beisammen. Auch unter den drei Herstellern sind die Unterschiede marginal.»
Im Grunde könnte in der DTM also jeder Fahrer Meister werden. «Das ist in der DTM sportlich eine andere Herausforderung im Konkurrenzkampf. Formel-1-Weltmeister zu werden, ist trotzdem verdammt schwierig - aber eben weniger, als DTM-Meister zu werden.»