Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Mercedes vor den DTM-Tests: Viele Fragezeichen

Von Andreas Reiners
Das Mercedes-Team 2014

Das Mercedes-Team 2014

Ab dem kommenden Montag stehen in Ungarn die vorletzten Testfahrten an. SPEEDWEEK.com beleuchtet die Situation bei den drei Herstellern.

Mercedes hat die Konsequenzen aus einer enttäuschenden Saison gezogen: Der Kader wurde von sechs auf sieben Autos aufgestockt, personell hat sich einiges verändert. Ex-Champion Paul di Resta kehrte zurück, nachdem er kein Cockpit in der Formel 1 erhalten hatte. Vitaly Petrov erging es ähnlich, er steigt allerdings als Rookie in die Tourenwagen-Serie ein. Roberto Merhi musste dafür ganz weichen und fungiert nur noch als DTM-Testfahrer.

Vor allem Petrov wird sich auf die Tests in Budapest freuen. Denn seine ersten Fahrversuche in einem DTM-Boliden waren «sehr speziell. Denn ich habe etwas gebraucht, um meine Geschwindigkeit zu erreichen. Das richtige Setup zu finden ist nicht einfach. Ich hoffe, dass wir bei den nächsten Tests und beim ersten Rennen soweit sein werden. Ich hoffe, dass wir dann gute Resultate einfahren werden», sagte Petrov.

Es gibt sowieso noch einige Fragezeichen. Wie wird sich di Resta nach drei Jahren DTM-Abstinenz schlagen? «Seit meinem letzten DTM-Rennen in Schanghai 2010 hat sich viel verändert, aber eines ist unverändert geblieben: Mein großer Hunger auf Erfolge», sagte di Resta, der wieder «auf Titeljagd» gehen möchte.

Petrov bescheiden

Etwas bescheidener ist da Petrov. «Ich bin etwas anders. Ich denke nicht an Siege oder an die Zukunft. Ich weiß, was ich zu tun habe. Ich muss mit meinem Team und den Ingenieuren gut zusammenarbeiten. Wenn alles gut läuft, kommen hoffentlich auch die Resultate. Ich werde heute nicht sagen, dass ich um die Top Ten fahren möchte. Mein Ziel ist es, dass um mich herum alles passt. Dann können wir auch einen guten Job machen», so Petrov.

«Unser DTM-Kader für die Saison 2014 ist eine gute Mischung aus erfahrenen DTM-Champions wie Gary und Paul sowie aufstrebenden DTM-Fahrern wie unseren Mercedes-Junioren», sagte Mercedes-Benz Motorsportchef Toto Wolff. «Wir haben in der vergangenen Saison unsere Erwartungen ganz klar nicht erfüllt. Umso mehr haben wir uns für die neue Saison vorgenommen. Mit zwei DTM-Champions, zwei Formel 1-Piloten und einer Reihe großer DTM-erprobter Talente wollen wir in diesem Jahr wieder mehr Rennsiege einfahren und schlussendlich auch den Titel holen.»

Trotzdem sind bei Mercedes noch ein paar Fragen offen. 2013 fuhren bei den Stuttgartern vier Piloten für HWA und zwei für Mücke. Wie die Verteilung in diesem Jahr aussieht, ist noch nicht offiziell. Deshalb stellt sich die Frage, bei welchem Team Fahrer Nummer sieben unterkommt.

Wie wir berichteten, hatte Mercedes‘ DTM-Manager Wolfgang Schattling erklärt, dass eine Aufstockung auch immer finanzielle Aspekte beinhaltet. «Wir brauchen genau wie andere auch Unterstützung. Es muss alles finanzierbar sein», hatte Schattling auf die Frage zur Aufstockung des Kaders erklärt. Sprich: Sponsoren werden benötigt. Zudem sei vor allem das HWA-Team mit seinen vier Autos ausgelastet. Bliebe also nur noch ein drittes Fahrzeug bei Mücke oder ein ganz neues Team. Fragen, die Mercedes erst in naher Zukunft beantworten will.

«Heiß auf die neue Saison»

Den Fahrern wird es relativ egal sein. Sie wollen zurück in die Erfolgsspur. «Ich bin heiß auf die neue Saison. Die Saisonvorbereitung ist für uns bisher gut verlaufen. Jetzt kann ich das Auftaktrennen in Hockenheim kaum noch erwarten, um nach dem langen Winter endlich wieder um Siege zu kämpfen», sagte Gary Paffett, Champion von 2005.

Der Brite hatte zuletzt das gesamte Team, sich selbst eingeschlossen, für 2013 kritisiert. «Es gab 2013 keine Änderungen im Reglement, aber das erste halbe Jahr war ziemlich schwierig. Und in der zweiten Hälfte des Jahres waren wir drei oder vier Zehntel von Audi weg und hatten Probleme, Punkte zu holen», sagte er «Autosport». Das Team habe zudem «ein paar dumme Fehler bei der Strategie und bei anderen Dingen gemacht». Bleibt die Frage, ob Mercedes Paffett und Co. ein siegfähiges hinstellen kann.

Auch Pascal Wehrlein will es 2014 wissen. «Meine Debütsaison im vergangenen Jahr war in Ordnung, aber in dieser Saison möchte ich noch einen drauflegen und mich weiter steigern», sagte Wehrlein, der 2013 drei Mal in die Punkteränge fuhr. «In diesem Jahr möchte ich regelmäßig punkten und vielleicht gelingt mir im Laufe der Saison ja auch die eine oder andere Überraschung.»

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