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Fans in Ungarn: Guter Anfang, aber ausbaufähig

Von Andreas Reiners
Hartes Duell: Timo Glock gegen Edoardo Mortara

Hartes Duell: Timo Glock gegen Edoardo Mortara

Es war eine kleine Wundertüte: Wie viele Fans kommen zum Rennen an den Hungaroring. Letzten Endes hinterließen 33.000 Zuschauer deutliche Lücken auf den Tribünen.

Das DTM-Wochenende in Ungarn in Zahlen: 33.000 Zuschauer kamen über das Rennwochenende an die Strecke. Das Qualifying sahen in der ARD 0,8 Millionen Zuschauer (Marktanteil 6,9 Prozent), das Rennen 1,07 Millionen (MA: 9,2 Prozent). Keine Werte, die die Tourenwagen-Serie in Verzückung setzen werden.

Der Trend setzt sich seit Saisonbeginn fort. Auf den Tribünen war der Zuspruch in Hockenheim (Minus 12.000) und Oschersleben (Minus 5500) leicht rückläufig, die TV-Zahlen stagnieren auf eher niedrigem Niveau. Dabei versucht die ARD in dieser Saison mehrmals, mit neuen TV-Zeiten mehr Fans vor den Bildschirm zu locken.

In Ungarn wurde das Qualifying an andere Live-Events des TV-Senders gekoppelt und erst um 18 Uhr mit der Übertragung begonnen. Im vergangenen Jahr gab es das Experiment bereits in Spielberg vor dem DFB-Pokalfinale. In Ungarn gab es im Vergleich zu den anderen beiden Qualifying-Sessions in Hockenheim und Oschersleben aber keinen signifikanten Unterschied, was die Zahlen betrifft. In Spielberg wird es in diesem Jahr am 2. August wieder eine späte Qualifying-Übertragung geben (18.40 Uhr).

Bei den Fans vor Ort hatte die DTM in Ungarn keine Vergleichswerte. Vor rund einem Jahr beim DTM-Debüt in Moskau waren immerhin 45.000 Fans zum Moscow Raceway gekommen. Damals hatte aber auch Vitaly Petrov im Vorfeld beim Moscow City Race die Werbetrommel gerührt und war am Wochenende zumindest im Renntaxi unterwegs. Inzwischen fährt der Russe für Mercedes und wird wohl für noch mehr Zuschauerzuspruch sorgen, wenn die DTM am 13. Juli zurückkehrt.

Die Möglichkeit, grundsätzlich einen Gaststarter mitfahren zu lassen, hatte beispielsweise Audis DTM-Leiter Dieter Gass mit dem Verweis auf zusätzliche Kosten zurückgewiesen. Auch die sportliche Komponente hat den Einsatz eines «Local hero» bislang verhindert. Alles gute Gründe. Doch Lokalmatador Norbert Michelisz, der in der Tourenwagen-WM an den Start geht, hätte möglicherweise noch den einen oder anderen Zuschauer motiviert, an die Strecke zu kommen.

Die Motorsportchefs waren sich einig: Die Atmosphäre war toll, der Zuschauerzuspruch aber noch ausbaufähig. Werbung für mehr Fans im kommenden Jahr betrieb die DTM aber auch selbst: Mit einem spannenden und actionreichen Rennen.

Ein Hauptdarsteller war Timo Glock, der in Ungarn zahlreiche Fans hat und sich dort sowieso pudelwohl fühlt. Der BMW-Pilot überlegte scherzhaft, einen zweiten Pass zu beantragen. «Das ist, glaube ich, für das erste Rennen sehr, sehr gut. Ich denke, dass wir nach dem Rennen vielleicht nächstes Jahr noch ein paar mehr Zuschauer bekommen. Ich glaube, die finden das geil hier in Budapest, wenn man so ein Rennen sieht», sagte der BMW-Pilot.

Für Action sorgte Glock nämlich selbst, als er sich mit Audi-Konkurrent Edoardo Mortara auf der Strecke ein Privatduell lieferte, das sich nach dem Rennen verbal fortsetzte (Wir berichteten). «Es ist es gut, wenn die Fans was gesehen haben und wir die Zuschauer von der DTM begeistern konnten. Dann haben wir ja was richtig gemacht», so Glock.

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