Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Timo Glock (BMW): Keine Flucht trotz Frust

Von Andreas Reiners
Timo Glock: Kein Glück in der Lausitz

Timo Glock: Kein Glück in der Lausitz

Der Frust bei Timo Glock war groß: Er war schnell unterwegs, schied in der 19. Runde des achten DTM-Saisonrennens auf dem Lausitzring jedoch frühzeitig aus.

Man musste zunächst fast schon mit dem Schlimmsten rechnen. «Timo Glock, stinksauer, hat seine Sachen gepackt und ist abgehauen. War völlig bedient nach seinem Aus, nachdem sie ihm ein paar Mal übel mitgespielt haben», hatte ARD-Kommentator Philipp Sohmer während des Rennens erklärt.

Gut drei Stunden nach dem achten DTM-Saisonrennen auf dem Lausitzring saß der BMW-Pilot jedoch relativ entspannt in der Hospitality der Münchner. Zum einen ist es auch eigentlich nicht die Art des 32-Jährigen, kommentarlos abzuhauen. Zum anderen hätte Glock in dieser Saison schon öfter berechtigtere Gründe gehabt, sich aus dem Staub zu machen. Und natürlich musste ja auch noch der Titel seines Markenkollegen Marco Wittmann gefeiert werden.

Wirklich glücklich war Glock natürlich nicht. «Ich war ein bisschen angenervt von der Situation. Aber ich bin nicht wutentbrannt abgehauen», stellte er erst einmal klar. Angenervt war er vor allem von der Tatsache, dass für ihn einmal mehr drin gewesen wäre. Top fünf oder Top drei seien drin gewesen.

«Der Frust ist schon groß. Ich hätte auch einen großen Schritt in der Meisterschaft machen können, weil viele um mich herum gepatzt haben. Aber meine Aufgabe war leider eine andere.» Glock machte sich als zweitbester BMW-Pilot in der Startaufstellung hinter Wittmann breit, um ihn abzuschirmen.

Dabei kam es zur folgenschweren Berührung mit Ex-Champion Mike Rockenfeller. «Rocky ist mir in Kurve acht seitlich hinten ans Auto gefahren. Es gab einen relativ starken Schlag aufs linke Hinterrad, und das stand relativ stark heraus.» Glock musste nach links lenken, um geradeaus fahren zu können. Glock versuchte es noch zehn Runden lang, doch dann war der Reifen endgültig dahin. In Runde 19 war bereits Schluss für ihn.

Vorwürfe an Rockenfeller gab es keine. «Er hat mich nicht von der Straße geschoben, sondern nur angelehnt, was okay ist. Es hat unglücklicherweise meine Spur hinten links beschädigt», sagte Glock. Nach seinem fünften «Nuller» liegt Glock mit 33 Zählern nun auf Platz 13 der Gesamtwertung, nur neun Punkte hinter seinem Markenkollegen Bruno Spengler, der Sechster ist. Und 99 hinter dem neuen Meister, seinem letztjährigen MTEK-Teamkollegen Wittmann.

«Er setzt im Qualifying immer alles auf den Punkt um, was in der DTM der Grundstein ist. Und mit dem neuen M4 kam genau das, was er brauchte. Das hat das ganze Paket abgerundet. Außerdem war es ein unschlagbares Team dieses Jahr», lobte Glock die Leistung des 24-Jährigen.

Was fehlt ihm selbst zu solch einem starken Paket? In Moskau hatte Glock wie im vergangenen Jahr in Zandvoort immer mehr verstanden, wie er seinen Boliden schnellstmöglich bewegt und einen Schritt nach vorne gemacht. Doch seitdem lief längst nicht alles glatt. In Moskau hatte er das Pech, dass die Benzinpumpe schlappgemacht hat. Auf dem Nürburgring war er bis Q2 immer vorne dabei. Doch schließlich stand er nur im hinteren Mittelfeld und hatte keine Möglichkeit, noch Punkte zu holen.

«Wenn es läuft, dann läuft es», sagte Glock im Hinblick auf Wittmann. «Und bei uns ist es eben nicht so rund gelaufen.»

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Lewis Hamilton (40) im Ferrari: Trübe Aussichten

Von Mathias Brunner
​Formel-1-Fahrer über 40 sind gar nicht mal so selten. Ein wenig kniffliger wird es, wenn es um Podestränge, Siege oder WM-Titel geht. Lewis Hamilton steht vor der grössten Herausforderung seiner Karriere.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 21.01., 10:55, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Di. 21.01., 11:20, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 21.01., 12:45, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di. 21.01., 14:20, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 21.01., 15:00, Motorvision TV
    Car History
  • Di. 21.01., 16:25, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Enduro World Championship
  • Di. 21.01., 16:55, Motorvision TV
    King of the Roads
  • Di. 21.01., 17:40, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Di. 21.01., 18:35, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
  • Di. 21.01., 19:05, Motorvision TV
    FIM X-Trial World Championship
» zum TV-Programm
6.80 21011024 C2101103725 | 12