Mattias Ekström: «Kein Pflaster auf die Wunde»
Mattias Ekström
Die Voraussetzungen waren gut: Immerhin ging der 36-Jährige als Zweiter in das achte DTM-Saisonrennen auf dem Lausitzring. Hätte, wäre, wenn: Es kam anders.
Beim Start verlor er einige Plätze, landete schließlich im Kiesbett und schied nach einem verpatzten Boxenstopp schließlich aus. Viel mehr hätte heute also nicht schiefgehen können. «Das ist eine ganz gute Zusammenfassung», sagte Ekström dann auch.
Warum hat er schon beim Start Positionen verloren? «Ich habe auf der Einführungsrunde aber gemerkt, dass wir vielleicht etwas zu konservativ mit der Reifenstrategie waren. Irgendwann kam der Grip, dann war das Auto gut. Es war aber etwas weniger trocken als ich erwartet hatte», sagte der zweimalige Meister.
Vorwürfe an die Mannschaft wegen des Stopps gab es auch nicht. Am Ende fehlte die Mutter beim linken Vorderrad. «Die machen selten so große Fehler. Wenn das Auto fällt, dann fahre ich, und dieses Mal waren nur drei Muttern drauf... Das Ziel war ein sauberes Wochenende. Das haben wir nicht geschafft. Samstag war gut, heute war nix.»
Marco Wittmann sicherte sich am Ende durch Platz sechs seinen ersten Titel. Der 24 Jahre alte BMW-Pilot hat bei noch zwei ausstehenden Rennen 128 Punkte auf dem Konto. Christian Vietoris auf Platz zwei (59) und Ekström (56) folgen bereits mit deutlichem Abstand. Fühlst er sich denn alt, weil ein 24-Jähriger die Konkurrenz lang gemacht hat?
«Was heißt lang gemacht? Er hat ein paar Rennen dominiert, aber nicht alle. In der DTM, wo du eine so kurze Saison hast, würde ich nicht sagen, dass er uns alle lang gemacht hat. In Hockenheim, auf dem Nürburgring und in Budapest war er top, Spielberg war geschenkt. Alle anderen Rennen waren nicht besonders. Es ist ja nicht so, dass er sich ins Auto gesetzt hat und uns in jeder Runde geschlagen hat», so Ekström.
Möglicherweise klappt es für den Schweden ja noch mit Platz zwei in der Fahrerwertung. Und vielleicht sogar mit dem ersten Audi-Sieg nach über einem Jahr. Ekströms letzter Erfolg in der DTM liegt sogar schon drei Jahre zurück. Ein Trostpflaster wäre das nicht. «Eine gute Saison ist etwas anderes. Ein Sieg macht kein Pflaster auf die Wunde», sagte Ekström. Wie tief die Wunde ist? «Das ist bei jedem unterschiedlich. Wenn man die Gesamtleistung über die acht Rennen betrachtet, kann man auf keinen Fall sagen, dass es ein gutes Jahr war.»